Jung, groß, schlank und schön: Anna Prohaska, die schwarzgelockte Koloratursopranistin mit den Modelmaßen, entstammt einer Wiener Musikerfamilie, ist bei Barenboim an der Berliner Staatsoper engagiert, hat bei den Salzburger Festspielen in Mozart-Opern und mit Bergs Lulu-Suite unter Boulez für Furore gesorgt, war Harnoncourts Marzelline in Beethovens Fidelio und hat soeben im Theater an der Wien als Anne Trulove in Strawinskys The Rake’s Progress begeistert.
Jubel Am Sonntag gastierte die musikalische Senkrechtstarterin mit ihrem jüngsten Liedprogramm im Musikverein. Lachrimae versammelt barocke Meisterstücke, die vom Shakespeare-Zeitgenossen John Dowland bis Henry Purcell, von Claudio Monteverdi bis Francesco Cavalli und Barbara Strozzi reichen. Begleitet von einem exquisiten Alte-Musik-Ensemble unter dem russischen Violinvirtuosen Ilia Korol, verzauberte Anna Prohaska mit ihrem ganz hohen, glasklaren, erotischen Sopran. – Jubel. (Elisabeth Hirschmann)
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