Lesung im Posthof

Hader & Dorfer sorgten mit "Indien" wieder für große Emotionen

05.05.2025

"Danke, ganz lieb!" – Josef Hader und Alfred Dorfer kehrten am Montag in Linz noch einmal in ihren Kultrollen als Bösel und Fellner zurück und lieferten "Indien" als szenische Lesung im Posthof. oe24 lachte und weinte mit.

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© TZOe Zeidler-Künz
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225.000 Kino-Besucher, der Max Ophüls-Preis und sogar die Einreichung als Bester fremdsprachiger Film für die Oscars. 1993 lösten die Kabarett-Giganten Josef Hader und Alfred Dorfer mit der Tragikomödie "Indien" ein Lach- und Kino-Beben aus. Jetzt kehrten sie als kleinbürgerlicher Heinz Bösel (Hader) und strebsamer, aber biedere Yuppie Kurt Fellner (Dorfer) in Linz wieder auf die Bühne zurück. Anlässlich 40 Jahre Posthof gestalteten die Protagonisten am Montag eine szenische Lesung aus der klassischen Bühnenfassung. Was als einzigartige Sache geplant war, wurde zum witzigen Doppelpack, weil Hader und Dorfer dem im Nu ausverkauften Abend noch eine Nachmittagsvorstellung voran setzten.

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Kammerspiel rund um legendäre Sprüche

Apropos sitzen: Ein Tisch, zwei Wassergläser, die Textbücher und zwei Sessel - mehr brauchten Hader und Dorfer nicht für ihr bitterböses Kammerspiel rund um legendäre Sprüche wie "3 2 1 Bussi" oder "Gengan S’ afoch scheißn!", die längst ins Allgemeingut übergegangen sind und natürlich auch jetzt wieder das Publikum begeisterten.

Ohne viele Gesten ließ Hader dabei als Bösel den Prolo raus, während Dorfer seinem Fellner doch etwas Schauspiel mitgab und auch den Wirt oder den Arzt las. Schließlich ist man nach der streitbaren und Schmäh-gepflasterten Dienstreise durch die niederösterreichische Provinz nach der Pause ja im Spital angekommen. Fellner hat Krebs. Unheilbar.

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"Tot-Sein ist wie Umsteigen in Attnang-Puchheim" versucht ihn der Heinzi - mittlerweile ist man beim Du-Wort angekommen - zu trösten. Trotzdem wütet der Todgeweihte Kurti gegen seinen Freund: "Warum I? Warum ned du, du Sau!" Und da mischten sich im Auditorium zu den Lachern dann doch einige Tränen. Eine große und emotionale Inszenierung, die sowohl den ewigen Kult von "Indien" als auch das schier unendliche Talent von Josef Hader und Alfred Dorfer widerspiegelte.

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