Jazz Fest Wien

Till Brönner rockt Fernwärme-Open-Air

28.06.2012

Am 30. Juni findet das alljährliche Fernwärme-Open Air in der Spittelau statt.

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© Jazz Fest Wien
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Mittels jazziger Trompetenklänge die Kantine des Kraftwerks nach außen verlegen: Das diesjährige Line-up des traditionellen "Fernwärme"-Open Airs im Rahmen des Jazz Fest Wien lädt zu verquerer Gehirnakrobatik ein. Am 30. Juni gastieren bei dem Event neben dem Kraftwerk der Wien Energie drei Formationen, die für eine jüngere Interpretation des Jazz stehen. Für den deutschen Trompeter Till Brönner bedeutet der Auftritt ein Deja-vu, wenngleich in anderem Kontext, hatte er doch erst im vergangenen Jahr das altehrwürdige Auditorium der Staatsoper beschallt.

Till Brönner spielt in Spittelau auf

Dass der agile 41-Jährige aber auch unter Freiluftbedingungen für einen druckvollen Sound steht, kann angenommen werden. Nicht von ungefähr zählt er zu den umtriebigsten Jazzern unseres Nachbarlandes, der zwischen Tradition, Moderne und auch einer ordentlichen Portion Pop stets trittsicher wandelt. Echo-Preise hat er dabei ebenso vorzuweisen wie einen Auftritt als Juror bei der Casting-Show "X-Factor" oder eine Grammy-Nominierung für sein Solo auf "Seven Steps to Heaven" der amerikanischen Gruppe Take 6.

Count Basic live on Stage
Österreichisches Flair mit zwischen den Stühlen sitzendem Gestus versprüht wiederum Count Basic. Die 1994 vom Gitarristen Peter Legat gegründete Gruppe bewegt sich zwischen treibenden Beats, aberwitzigen Soli, aber auch immer wieder relaxteren Anklängen, die stark in Richtung R'n'B und Trip Hop abdriften, stets prägnant geführt durch die Stimme von Sängerin Kelli Sae. Einem größeren, popmusikalisch interessierten Publikum dürften sie spätestens seit dem Remix der Nummer "Speechless" durch Kruder und Dorfmeister ein Begriff sein. Das bis dato letzte Album "Love & Light" ist im Frühjahr 2007 erschienen, erst im März eröffnet die Band den neuen Live-Club Chaya Fuera in Wien.

Jazzkantine bringt Schwung nach Wien
Für eine erfrischende Mischung von Jazz und Soul mit Zutaten des Hip-Hop steht seit Anfang der 1990er Jahre die deutsche Formation Jazzkantine: Die heute neunköpfige Gruppe rund um die beiden MCs Cappuccino und Tachi hat auf insgesamt 13 Veröffentlichungen dabei einerseits eine ganz eigene Stimme in den Zwischenräumen schwarzer Musik gefunden, wie auch mit namhaften Künstlern zusammengearbeitet. Dabei treffen so offensichtliche Kombinationen wie mit Xavier Naidoo auf transatlantische Kollaborationen wie mit dem Wu-Tang Clan.

Von Schunkel-Rhythmik, Hip-Hop-Grooves und Jazzflair

Auf dem im März veröffentlichten, aktuellen Studioalbum erweitern Bassist und Bandleader Christian Eitner und seine Mitstreiter ihr musikalisches Rezept erneut: Wurden vor vier Jahren auf "Hell's Kitchen" noch Rock- und Metal-Klassiker wie "Nothing Else Matters", "Paranoid" oder "Smoke On The Water" adaptiert, ist auf "Jazzkantine spielt Volkslieder" der Name Programm. Der "Bi-Ba-Butzemann" trifft hier auf die "Ode An Die Freude", während man für "Im Frühtau Zu Berge" auch visuell ein entsprechendes Umfeld vorweist, wie das dazugehörige Video illustriert. Schunkel-Rhythmik, Hip-Hop-Grooves und Jazzflair kann - trotz aller Gegensätzlichkeiten - dennoch funktionieren.

Info
Alle Informationen rund um das Jazz Fest Wien und das Fernwärme-Open -Air am 30. Juni erhalten Sie unter www.viennajazz.com.


 
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