Nestroy-Gala

Manker erhält den Publikumspreis

09.11.2010

Paulus Manker kritisierte bei der Verleihung Ministerin Claudia Schmied.
 

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Als „Pfefferschote in der Wiener Theatersuppe“ bezeichnete der Moderator der gestrigen Nestroy-Gala, Peter Simonischek, den Theatermacher Paulus Manker. Gepfeffert fiel dann auch dessen Rede aus, die Manker als Gewinner des „Publikumspreises“ hielt: Er verwies darauf, dass seine weltweit gefeierte Alma-Produktion aus Geldmangel vor dem Aus stehe (ÖSTERREICH berichtete ) und las der Kulturministerin Claudia Schmied die Leviten: Sie sei nie beim Nestroy-Preis, „das geht nicht. Österreich ist ein Ski- und Kulturland. Zum Hahnenkammrennen und zur Nestroy-Gala zu gehen, ist das Mindeste.“

Kirsten Dene wurde„heiliggesprochen“
Neben der markanten Manker-Scheltrede war der enorme Preisregen fürs Burgtheater – wo die Veranstaltung auch über die Bühne ging – das kardinale Thema der heurigen Nestroy-Show: „Jo mei, jo bist du deppert!“ entfuhr es Kirsten Dene, als sie mit einer der Trophäen zur „besten Schauspielerin“ des Jahres gekürt wurde. Und Laudator Otto Schenk schwärmte: „Ich möchte einer Kommission angehören, die Kirsten Dene heiligspricht.“ Den Nestroy für die beste Regie kassierte Alvis Hermanis für die Akademietheater-Produktion Eine Familie – mit Preisträgerin Kirsten Dene.

Der Beste
Mit einem Nestroy in der Kategorie „Bester Schauspieler“ wurde ... nein, nicht der ebenfalls nominierte Klaus Maria Brandauer, sondern Martin Wuttke für seine Verkörperungen in Das Begräbnis (Burgtheater) und Peking Opel (Akademietheater) ausgezeichnet. Der Nebenrollen-Nestroy ging an Johann Adam Oest für Rollen in Der goldene Drache (Akademietheater). Die beste Ausstattung gelang Johannes Schütz fürs Begräbnis. Der Triumph für den Gastgeber Matthias Hartmann wurde perfekt, als dieser auch noch selbst den Spezialpreis für Krieg und Frieden (Kasino) in Empfang nahm. Die beiden legendären Theatermacher Ulrike Kaufmann und Erwin Piplits wurden mit dem Nestroy fürs Lebenswerk geadelt.

Publikumspreis:
Paulus Manker, Produzent der legendären „Alma" und derzeit in „Phädra" (Burgtheater) zu erleben.

Beste Schauspielerin: 
Kirsten Dene für ihre Rolle in „Eine Familie“ (Akademie).

Bester Schauspieler: 
Martin Wuttke, „Begräbnis“ (Burg), „Peking Opel“ (Akademie)

Beste Regie: Alvis Hermanis für „Eine Familie“ (Akademietheater).

Spezialpreis: Matthias Hartmann für „Krieg und Frieden" (Kasino).

Beste Nebenrolle: Johann Adam Oest für „Der goldene Drache" (Akademietheater).

Beste Ausstattung: Johannes Schatz für „Das 
Begräbnis“ (Burgtheater).

Preis fürs Lebenswerk: 
Erwin Piplits und Ulrike Kaufmann (Odeon Theater).

Autor: Christoph Hirschmann

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