Nach transphobischen Tweets

''Harry Potter''-Autorin muss um neues Buch bangen

16.06.2020

Im Verlagshaus von J.K. Rowling braut sich nach ihren Äußerungen über Transsexuelle eine wahre Mitarbeiter-Revolte zusammen.

Zur Vollversion des Artikels
© Reuters
Zur Vollversion des Artikels

Der Wirbel um ihre transphobischen Tweets geht in die nächste Runde. Nachdem "Harry Potter"-Autorin J.K. Rowling bereits Daniel Radcliffe, der immerhin durch seine Rolle als Zauberlehrling eine Weltkarriere startete, für ihre Aussagen kritisiert wurde, steht nun ihr neues Kinderbuch auf der Schippe.

Wie die "Dailymail" berichtet, gibt es in ihrem Verlagshaus "Hachette" eine Revolte. Demnach drohen die Mitarbeiter nicht mehr weiter an der Veröffentlichung von "The Ickabog" arbeiten. Ein Insider berichtet von einer hitzigen Debatte während eines Meetings. "Die Belegschaft der Kinderbuchabteilung hat angekündigt, nicht mehr weiter an dem Buch zu arbeiten", heißt es. Von den Kommentaren der Erfolgsautorin waren sie erschüttert und wollen so Solidarität mit der Trans-Community beweisen. Allerdings dürfte die Chefetage davon nicht zur Gänze begeistert sein. "Es war eine Handvoll von Mitarbeitern und ihnen stehen ihre Ansichten freilich zu. Wenn sie ein Buch über häusliche Gewalt bearbeiten müssten und selbst Überlebende von häuslicher Gewalt sind, würden sie natürlich nie dazu gezwungen werden. Aber hier handelt es sich um ein Märchenbuch für Kinder. Es ist nicht das Ende der Welt. Sie werden alle Gespräche mit ihren Vorgesetzten haben", erklärt ein weiterer Insider.

Rowling hatte in den vergangenen Tagen für Wirbel gesorgt, nachdem sie sich mit einem Tweet über die Formulierung "Menschen, die menstruieren" lustig gemacht hatte. "Ich bin sicher, es gab mal ein Wort für solche Leute", schrieb sie in Anspielung auf Frauen. "Harry-Potter"-Star Daniel Radcliffe sah sich daraufhin veranlasst, sich bei Transgender-Frauen zu entschuldigen, die sich von Rowlings Tweet möglicherweise angegriffen fühlten. Rowling war zuvor bereits Transfeindlichkeit vorgeworfen worden.

Wegen ihrer eigenen Schwierigkeiten mit der Geschlechtsidentität als junge Frau habe sie viele Jahre über Transthemen nachgedacht und selbst mit der Identität einer Frau gehadert.
 

Zur Vollversion des Artikels