Zu Ehren des Balletttitanen

Nurejew Gala in der Staatsoper

26.06.2014

Ballettchef Manuel Legris lädt am Samstag zum grandiosen Saisonfinale.

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© Getty Images
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50 Jahre ist es her, dass Rudolf Nurejew das erste Mal an der Wiener Staatsoper das Publikum für sich begeisterte. Und so gibt es natürlich auch im Jubiläumsjahr mit der Nurejew-Gala nun schon zum vierten Mal eine feierliche Würdigung des Balletttitanen durch Manuel Legris im Haus am Ring. Die Leistungsschau der Compagnie bildet am Samstag den schon traditionellen Saisonabschluss.

Querschnitt der Fähigkeiten
Immerhin konnte man bei den 88 Vorstellungen der heurigen Spielzeit 140.000 Zuschauer begrüßen. Die "Nurejew Gala" bietet dabei einen repräsentativen Querschnitt der Fähigkeiten der Compagnie. Allerdings zeichnet nicht nur das Staatsballett für die einzelnen Stücke verantwortlich, Legris hat auch wieder internationale Gastsolisten geladen, um den Säulenheiligen Nurejew zu würdigen.

Dessen Beziehung zu Wien ist schließlich legendär, war es doch Wien, wo der umjubelte Tanzstar seine Versionen von "Schwanensee" und "Don Quixote" auf die Bühne brachte und mit "Tancredi" von Hans Werner Henze erstmals ein eigenständiges Ballett konzipierte. Nicht zuletzt ernannte ihn die Staatsoper 1988 zu ihrem Ehrenmitglied.

Folgerichtig steht heuer sein einstiger Auftritt als Prinz Siegfried im "Schwanensee" 1964 im Zentrum. So lädt erstmals seine Pariser Fassung, konkret die Polonaise aus dem 1. Akt, zum Vergleich mit dem Wiener Dauerbrenner ein. Ansonsten werden Ausschnitte aus dem Repertoire des Wiener Balletts wie "Le Souffle de L'Esprit" durch Einstudierungen ergänzt, die teils erstmals am Haus zu sehen sind.

Für die Romantiker im Publikum ist der Pas de deux aus "Das Blumenfest in Genzano" aufgenommen, und die "Die Kameliendame" von John Neumeier ist ebenso vertreten wie "5 Tangos" von Hans van Manen. Mit "Raymonda" steht auch jenes Ballett am Programmzettel, mit dem Legris 1985 an der Staatsoper sein Debüt feierte. Und der Ballettchef selbst steht respektive tanzt zusammen mit Olga Esina in "Die Fledermaus" auf der Bühne.

Primaballerina
Bei den Gästen sticht etwa Isabelle Ciaravola heraus, die als einstige Etoile, der ranghöchsten Tänzerin des Pariser Opernballetts, ihr Hausdebüt am Ring feiert. Anna Tsygankova, mittlerweile am Niederländischen Nationalballett und Matthew Golding vom Londoner Royal Ballet kehren hingegen zurück, während sich auch am Pult ein Hausdebütant findet: Valery Ovsyanikov von der Waganowa-Ballettakademie in St. Petersburg wird erstmals in der Staatsoper dirigieren.


 
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