Alle reden über Gaga & Cooper

Oscars der Überraschungen

25.02.2019

Die 91. Oscar-Verleihung wurde ein Abend voller unerwarteter Sensationen. 

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© Getty Images
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Olivia Colman, die für ihre Königinnen-Rolle in The Favourite völlig unerwartet Top-Favoritin Glenn Close den Preis als beste Hauptdarstellerin wegschnappte („Das wollte ich so nicht“), Rami ­Malek (bester Hauptdarsteller), Lady Gaga (Song), die Nebendarsteller Mahershala Ali und Regina King – sowie Green Book als Film des Jahres waren die Hits der 91. Oscar Awards. Es war eine Show voller Überraschungen!

Die großen Wett-Favoriten Roma, Rachel Weisz oder eben Close wurden von den 7.000 stimmberechtigten Mitgliedern der Hollywood Academy abgewählt. Für Roma (10 Nominierungen) gab es zwar den wichtigen Regie-Preis (Alfonso Cuarón), aber in Summe nur drei Awards. Der große Abräumer – auch das kam verblüffend – war der Musik-Film Bohemian Rhapsody mit gleich vier Oscars. Im Siegestaumel stürzte Malek sogar von der Bühne. Musste noch im Dolby Theatre sogar ärztlich behandelt werden.

 

Hollywood-Stars flippten bei Queen-Konzert aus

Der einzige Absturz der Champions, denn Queen lieferten mit einem Mini-Konzert gleich den perfekten Auftakt für die dreistündige TV-Show. Zu den Welthits We Will Rock You und We Are The Champions flippte ganz Hollywood aus: Glenn Close und Lady Gaga beim Headbangen, Jennifer Lopez mit Stimmeinsatz und Tränen der Rührung bei Grammy-Abräumerin Kacey Musgraves.

Der Rest der Show, die erstmals seit 1989 ohne Moderator, dafür von über 50 Top-Stars abgehalten wurde, war verwirrend. Konzeptlose Auftritte und schwache Gags.

Unter Schock stand Glenn Close: Mit Tränen in den Augen konnte sie sich zu einem Applaus für Colman durchringen. Freudentränen hingegen gab’s bei Lady Gaga für ihren allerersten Oscar für den Song Shallow aus A Star is Born. „Ich habe lange Zeit hart dafür gearbeitet. Es geht nicht darum zu gewinnen, es geht darum, nicht aufzugeben. Wenn du einen Traum hast, kämpfe dafür.“

Der Oscar für die größte Kuschel-Show ging an Lady Gaga und Bradley Cooper

Verträumte Blicke, innige Gesten und ein Knistern voller Schmetterlinge im Bauch. Lady Gaga und Bradley Cooper verzauberten mit ihrem Liebes-Duett Holly­wood und die Welt. Zum allerersten Mal stimmten die beiden den Chart-Hit Shallow, der dann auch den Oscar als bester Film-Song holte, gemeinsam im TV an.

© APA/AFP/VALERIE MACON, Screenshot (2)

Hand am Po

Hand in Hand ging man auf die Bühne und kam sich dann beim Singen immer näher. Eng aneinandergeschmiegt. Die Lippen nur Millimeter voneinander entfernt. Seine Hand knapp über ihrem Po. Dort, wo das Kleid keinen Stoff mehr hatte. „Wenn Gaga und Cooper nicht verliebt sind, dann weiß ich nicht mehr, was Liebe ist“, war dazu der Grund-Tenor auf Twitter.

Was läuft da?

Gaga ist seit 14 Tagen solo: Trennung von ihrem Verlobten Christian Carino. Cooper turtelte aber am Red Carpet mit Gattin Irina Shayk.

 

Selma Blair: Auftritt mit Stock rührt zu Tränen

Emotionaler Höhepunkt des Abends: Die an Multipler Sklerose erkrankte Schauspielerin Selma Blair (46) kam mit Gehhilfe.

Los Angeles. Es war der erste Red-Carpet-Auftritt von Selma Blair (Eiskalte Engel, Hellboy), nachdem sie ihre Krankheit öffentlich machte. Sie erschien bei der Vanity-Fair-Party, war der Blickfang der Veranstaltung – ihr Seidenkleid mit dem auffälligen Umhang, der Gehstock mit rosa Diamanten und Monogramm. Sie selbst postete Fotos von sich: „Wenn ich mein Leben Revue passieren lasse, will ich, dass dieses Foto eine zentrale Rolle einnimmt.“ Vergangenen Oktober machte Blair ihre Krankheit öffentlich.

 

Oscar auch für Österreich

Julia Körner machte beste Filmkostüme auf 3D-Drucker.

Die Designerin aus Salzburg studierte in Wien, leitet ein Unternehmen und lehrt in den USA.

Jubel auch in Österreich. Julia Körner holt – quasi – den Oscar zu uns. Die Salzburgerin kleidete die Hauptdarstellerin von Black Panther ein.

Krone

Körner arbeitet mit neuesten Technologien: Sie kreierte im 3D-Drucker die aufsehenerregende Krone und den Umhang von Angela Bassett (siehe rechts). Der Film gewann die Kategorie „Bestes Kostümdesign“.

Premiere

Es war eine Premiere, nie zuvor arbeitete die Designerin für einen Film: „Ich habe mir nie erträumt, dass dieser Film so ein großer Erfolg wird und drei Oscars gewinnt.“

„Ikonische Arbeit“

In Empfang nahm die Oscar-Statue allerdings Ruth Carter, die für alle Kostüme im Film verantwortlich war: „Julia hat absolut ikonische Sachen geschaffen, sie spielte eine führende Rolle in meinem Team.“

 

 

 






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