Salzburger Festspiele

Schubert-Oper "Fierrabras" startet

13.08.2014

Das Werk bietet mit religiöser Thematik auch sozialen Zündstoff.

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Peter Stein hält den Text der Oper "Fierrabras" von Franz Schubert für "grauenvoll". "Ich habe ihn daher ein wenig bearbeitet, damit die Geschichte verständlicher wird", sagte der Regisseur am Dienstag beim Pressegespräch in Salzburg. Das Werk ist bei den Festspielen noch nie aufgeführt worden. Zugleich ist die Opernpremiere morgen, Mittwoch, die letzte des Festspielsommers 2014.

Sperriger Text
"Bei den Proben zu diesem Text von Josef Kupelwieser waren wir ständig damit beschäftigt, nicht in schallendes Gelächter auszubrechen", erzählte Stein in sichtlich launiger Stimmung. "Das macht sich beim Singen auf der Opernbühne nicht so gut", so der Regisseur, der von sich sagte, eher als Techniker denn als Künstler an die Inszenierung herangegangen zu sein.

Gefahr von Islamisten?
Der Regie-Altmeister wies darauf hin, dass Friede und versöhnliches Ende in diesem "merkwürdigen Stück" nur erreicht werden, indem Karl der Große von den Mauren ein Bekenntnis zum Christentum verlangt. "Wenn ich Alevit wäre, dann würde ich deswegen das Haus für Mozart abfackeln. Ja, es ist durchaus gefährlich über dieses Stück nachzudenken", so Stein, der die Biedermeier-Liebesgeschichte für den "fruchtbarsten dramaturgischen Strang des Stücks" hält. "Das hat Schubert mehr interessiert als der politische Konflikt zwischen Christentum und Islam. Dort ist auch die Musik am stärksten."

Schubert großer Komponist
Dirigent Ingo Metzmacher betonte die herausragende Qualität der Komposition: "Da sind unzählige Juwele drin. Die Oper hat einen ganz eigenen Ton, besonders der Umgang mit Dur und Moll ist einzigartig." Weitere Termine für "Fierrabras" sind der 16., 19., 22., 25. und der 27. August im Haus für Mozart.

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