"Privatmeinung"

So reagiert der ORF auf JJs Israel-Attacke

22.05.2025

Österreichs ESC-Gewinner JJ wünscht sich laut einem Zeitungsbericht den Song Contest nächstes Jahr in Wien ohne das diesmal auf dem zweiten Platz gelandete Israel. 

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Es ist sehr enttäuschend, dass Israel noch am Wettbewerb teilnimmt", zitierte die spanische Zeitung "El País" den 24-Jährigen. "Ich würde mir wünschen, dass der Eurovision Song Contest nächstes Jahr in Wien stattfindet, ohne Israel. Aber der Ball liegt nun bei der EBU. Wir Künstler können uns nur dazu äußern."

ORF: "Privatmeinung"

"JJs Aussagen geben seine Privatmeinung wieder und stehen in keinem Zusammenhang mit dem ORF", unterstrich man indes vonseiten des Medienhauses: "Für den ORF stehen beim ESC die Musik und die künstlerischen Darbietungen im Vordergrund. Die EBU hat zudem eindeutige Richtlinien, die Politik von Unterhaltung trennen. Sie ist die einzige Instanz, die über die Teilnahme oder den Ausschluss von Ländern entscheidet."

EBU: Union der öffentlich-rechtlichen Sender, nicht der Regierungen

Die Europäische Rundfunkunion (EBU/European Broadcasting Union) ist als Zusammenschluss von Rundfunkanstalten aus 56 Ländern der Veranstalter des Eurovision Song Contest (ESC), den es seit 1956 gibt. Anlässlich der JJ-Aussagen unterstrich die EBU nun, dass man als Union ein Zusammenschluss öffentlich-rechtlicher Sender sei, nicht eine Union der Regierungen. Nicht zuletzt sehe man es daher auch als Aufgabe, dem israelischen Mitgliedssender KAN eine Zukunft als öffentlich-rechtliches Medienhaus zu ermöglichen und diesen gegen die Bedrohung einer Privatisierung oder Schließung durch die israelische Regierung zu schützen.

"Die EBU ist nicht immun gegenüber globalen Ereignissen, aber es ist gemeinsam mit unseren Mitgliedern unsere Aufgabe zu gewährleisten, dass der Contest im Kern ein universales Event bleibt, das Verbindung, Diversität durch Musik befördert", so die EBU weiter: "Es ist nicht unsere Aufgabe, zwischen Konflikten Vergleiche zu ziehen." 

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