Die spektakuläre „La Bohème“-Inszenierung von Regie-Weltstar Robert Dornhelm stellte bei der Premiere am Mittwoch in St. Margarethen einiges in den Schatten. Das berühmte Puccini-Kammerspiel zeichnete sich durch Opulenz aus: So wurde schon vor der Pause ein Feuerwerk gezündet, das Bühnenbild war ein verwandelbares Klein-Paris mit Statistenheeren und riesigen Videoscreens darüber, um jede Gefühlsregung der Protagonisten für die Zuseher eindrucksvoll zu übertragen.
Kurzum: Dornhelm sparte nicht an Aufwand fürs große Hollywood-Flair. Den Zusehern, darunter viel Prominenz – wie der Ex-Intendant von Mörbisch, Harald Serafin – gefiel es.
Operette Am Donnerstag in Mörbisch ging es bei der ersten Premiere unter Intendantin Dagmar Schellenberger flott, aber auch brav zu. Der Bettelstudent von Millöcker in der Inszenierung von Ralf Nürnberger wurde vom Publikum wohlwollend aufgenommen, wenngleich auch die Stars der Zunft fehlten. Die Produktion wurde – wie angekündigt – kurz gehalten.
Die bauschigen Rokoko-Kostüme bestachen durch zuckerlbunte Farben, aber nicht durch Passform: Hauptfigur Cornelia Zink verlor ihren Rock. Auf ein Feuerwerk wurde auch hier nicht verzichtet, es war der Schlusspunkt der Premiere. Alles in allem gelang es der neuen Chefin, den Festspielen einen braven, aber soliden Stempel aufzudrücken.
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