Jugend und Kunst

Künstlerhaus zeigt megacoole Kids

14.06.2012


Ausstellung "Megacool 4.0. Jugend und Kunst" zeigt verschieden Jugendwelten.

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© Schmelling Michael/Erwin Olaf
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Die Jugend hat das Wiener Künstlerhaus erobert. Zumindest steht sie im Fokus der neuen Ausstellung "Megacool 4.0. Jugend und Kunst", die am14. Juni eröffnet wird. Sie vereint eine Vielzahl künstlerischer Ausdrucksformen aus aller Welt, die eines eint: Man sieht keine Jugendlichen, sondern den Blick der Kunst auf Jugendliche. "Die Ausstellung trägt insgesamt zur guten Laune bei", zeigte sich Birgit Richard, Direktorin des Jugendkulturarchivs in Frankfurt, als Kuratorin von dem farbigen Panoptikum überzeugt, das eigene Blickwinkel auf die Vielschichtigkeit jugendlicher Existenz bietet.

Roter Faden bildet Jugendkörper
Ein roter Faden der Zusammenschau ist dabei die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, mit der eigenen Körperlichkeit. Dies beginnt bei der Fotoarbeit "Aussehnsucht" von Rebecca Sampson, für welche sie in einer Klinik für Essgestörte mit den Patienten deren momentanen Zustand visualisiert hat. Es setzt sich fort in den Gender-Crossdressing-Fotoreihen von Hana Pesut und dominiert auch die Selbstdarsteller zwischen Glanz und Androgynität in Erwin Olafs "Rough Player 3". Ansonsten bedienen sich viele der ausgestellten Künstler einer Ästhetik, die aus Youtube, Flickr und Computerspielen bekannt ist. Die Kunst nimmt hier eine unakademische Ästhetik auf und verwendet sie für ihre eigenen Zwecke, wobei sie streckenweise in die Gefahr gerät, die Grenze zum gewöhnlichen Facebook-Partybild zu verwischen.

Alle Genres der Jugendkultur vertreten

Und doch sind unter dem Titel "Megacool" verschiedenste Vertreter ihres Alters subsumiert - die angepassteren ebenso wie die Punks, die Fashionvictims oder die Computernerds. Da kontrastiert Robbie Cooper in "Alter Ego" behinderte oder übergewichtige Spieler mit ihren idealisierten Avatars aus den diversen Games oder legt Albrecht Tübke mit seiner Serie "Twins" Fotografien vor, die an Diane Arbus' berühmte Arbeiten gemahnen.  "Das Künstlerhaus ist ein Experimentierfeld, ein Labor", zeigte sich Generalsekretär Peter Bogner bei der Präsentation am Donnerstag angetan. Es zeige sich einmal mehr, dass sein Haus "ein kleines Centre Pompidou in Wien" sei. Dies soll auch durch aktionistische Elemente unterstrichen werden, weshalb in Kooperation mit dem wienXtra-medienzentrum am Donnerstagabend Jugendliche in der naheliegenden Passage eine interaktive Videoinstallation präsentieren.

Info
Die Ausstellung "Megacool 4.0. Jugend und Kunst" im Wiener Künstlerhaus läuft moch bis zum 7. Oktober 2012. Alle Informationen rund um die Schau erhalten Sie unter www.k-haus.at.


 
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