"La clemenza"

Zwei tolle Hausdebüts im Haus am Ring

22.10.2012

Tolle Sänger und solche, die nicht mithalten konnten: „La clemenza“ an der Staatsoper.
 

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© Wiener Staatsoper/Zeininger
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Mozarts letztes Musikdrama La clemenza di Tito ist wieder an der Staatsoper zu erleben. In der bemüht modernistischen, überladenen Inszenierung von Jürgen Flimm stöckeln in den rauchenden Kulissen von George Tsypin bei jeder unpassenden Gelegenheit bildschöne Models über die Bühne. Adam Fischer dirigiert mit wenig Inspiration die herrliche Partitur.

Größe
Zwei große Sänger aber, beide erstaunlich späte Staatsoperndebütanten, machen den Abend zu einem Ereignis: Der hochexpressive US-Tenor Richard Croft, der als Mitridate bei den Salzburger Festspielen für Furore gesorgt hatte, überzeugt als zwanghaft gütiger Kaiser Tito. Die tschechische Mezzo-Diva Magdalena Kožená ist ein stimmlich und schauspielerisch toller Sesto, dem man die Verzweiflung über den Liebesverrat an seinem kaiserlichen Freund ansieht.

Blech
Zwei russische Sängerinnen können dieses Niveau allerdings überhaupt nicht halten: Hibla Gerzmava ist eine schrille, scharfe Vitellia, Alisa Kolosova ein viel zu lauter und blecherner Annio.

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