US-Rocker auf Tour

Baroness geben sich in Wien die Ehre

22.07.2013

Am 13. Oktober kommen die Hard-Rocker aus den Staaten nach Österreich.

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"Mein Heilungsprozess dauert lang, aber ich bleibe geduldig." Spricht man dieser Tage mit John Dyer-Baizley, so würde man nicht auf den Gedanken kommen, dass der US-Amerikaner mit seiner Rockband Baroness vor genau einem Jahr in einen schlimmen Busunfall in England verwickelt wurde. Am schwersten verletzt war neben dem Busfahrer der Frontman selbst, dessen linkes Bein und linker Arm mehrfach gebrochen waren. Zwölf Monate später steht die Gruppe nun wieder auf der Bühne. "Wir haben unsere Energie und den Spaß am Tourleben wieder gefunden", so Baizley im APA-Interview.

Wieder auf Achse
"Natürlich waren wir nervös, weil wir nicht wussten, wie der Unfall unsere Performance und unsere Tourgewohnheiten beeinflussen würde", ließ er die ersten Auftritte im Mai Revue passieren. Zu diesem Zeitpunkt standen schon zwei neue Mitstreiter an seiner Seite: Schlagzeuger Allen Blickle und Bassist Matt Maggioni hatten noch Ende 2012 ihren Ausstieg bekannt gegeben und wurden durch Sebastian Thomson sowie Nick Jost ersetzt. Baizley scheint aus dem Wechsel aber auch eine neue Motivation zu ziehen. "Ich glaube, wir sind eine bessere Band geworden, als wir es jemals waren."

Aufgeben stand nie zur Debatte

Ein außergewöhnlicher Schicksalsschlag ist das vergangene Jahr, das mit der vielfach gefeierten Veröffentlichung "Yellow & Green" einen neuen Höhepunkt in der Karriere der Band bedeutete, letztlich laut Baizley aber nicht gewesen. "Einfach war es ja nie für uns", so der Enddreißiger. "In der komischen Geschichte von Baroness war es ein weiteres, hartes Jahr." Gemeinsam mit Gitarrist Pete Adams habe er jedenfalls nie an der Band gezweifelt. "Für uns war klar: Weiterzumachen ist die einzige Art und Weise, wie wir mit dem Unfall, der Beklemmung und der Angst umgehen können. Wenn dir ein Mädchen das Herz brichst, findest du ja auch wieder ein anderes."

Hand Gott sei Dank nicht geschädigt
Seine Spielweise adaptieren musste der Sänger und Gitarrist nicht, da die feinmotorischen Fähigkeiten seines linken Armes und seiner Hand nicht allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen worden sind. "Es geht eher darum, dass ich mich aus physischer Sicht auf der Bühne zurückhalten muss", schmunzelte der Musiker. "Vorbei sind die Tage, an denen ich Salti von der Bühne schlagen wollte." Aber auch so dürfte die Performance der Gruppe, die dieser Tage die Live-EP "Maida Vale" veröffentlicht und am 13. Oktober wieder in der Wiener Arena zu erleben sein wird, wenig an Durchschlagskraft verloren haben.

Unfall bestärkt musikalische Perspektive
Denn im Fokus steht für Baizley nach wie vor nur eines: seine Musik. "Der Unfall hat meine Perspektive diesbezüglich nicht verändert. Vielmehr hat er mich in etlichen Dingen bestärkt, die mir davor nicht so bewusst waren. Etwa die Idee, dass Musik eine kraftvolle, positive Energie in deinem Leben sein kann." Der Platz, den andere vielleicht mit Religion, Sport oder Unterhaltung füllen, sei bei ihm mit Musik und Kunst besetzt. "Und gerade vor dem Hintergrund eines Busunfalls, der mich beinahe getötet hat, wurde mir einfach bewusst, dass meine Zeit begrenzt ist."

Info
Alle Informationen zum Konzert erhalten Sie unter www.oeticket.com.

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