Neue Platte

Madsen bringt "Wo es beginnt" heraus

22.08.2012

Von Unfall, Neubeginn und einem Beziehungsende erzählt das neue Album.

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© Sony Music
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Mehrere und zum Teil erzwungene Neuanfänge hat die deutsche Band Madsen hinter sich. "Wo es beginnt" lautet so dann auch der passende Titel des fünften Studioalbums des Quartetts. Was in den mehr als zwei Jahren seit dem letzten Album "Labyrinth" (2010) alles passiert ist, fasst Wahlwiener Sascha Madsen im Gespräch mit der APA kurz zusammen: "Gründungsmitglied Folker Jahnke ist ausgestiegen. Es gab mehrere Managementwechsel und die Plattenfirma wurde gewechselt. Und natürlich den furchtbaren Unfall, den Sebastian hatte. Durch den waren wir fast ein halbes Jahr außer Gefecht." Die Platte ist seit 17. August im Handel erhältlich.

Hier eine Hörprobe "Wo es beginnt"



Unfall hatte Zwangspause zur Folge

Im März 2010 verletzte sich Sebastian, der mittlere der drei Madsen-Brüder, bei einem Videodreh. Der Sturz aus fünf Metern Höhe markierte den "übelsten Moment" der 2004 gegründeten Indie-Rockformation, der mehrere Monate der Orientierungslosigkeit zur Folge hatte. "Das Allerschlimmste war der Trümmerbruch der linken Hand. Da war überhaupt nicht klar, ob das überhaupt jemals wieder gehen wird mit dem Gitarre spielen", erinnert sich der 31-Jährige, der erst nach einem halben Jahr wieder seinen ersten Akkord spielen konnte. Noch immer ist die Bewegungsfähigkeit eingeschränkt, mit einem Physiotherapeuten arbeitet Sebastian weiterhin daran.

Zwischenfall inspirierte  

Aber man will sich auf das Positive konzentrieren: "Wäre der Unfall nicht gewesen, würde es die Platte nicht geben und anderes nicht. Zum Beispiel, dass ich daran Gefallen gefunden habe, auf der Bühne jetzt nur noch zu singen. Ich kann zwar wieder spielen, aber nicht mehr so gut wie vorher", beschreibt er seine neue Rolle als Frontmann - eine der vielen Neuerungen bei Madsen. Der Unfall und andere Ereignisse machten aus "Wo es beginnt" eine sehr persönliche Platte. "Ich besinge Unfall, Neubeginn und ein Beziehungsende", gibt Sebastian zu Protokoll, für den eine acht Jahre währende Partnerschaft zu Ende ging. "Trennung schreibt immer gute Songs. Das ist das einzige Gute, das man daraus ziehen kann", lautet sein Fazit.

Platte ohne Produzent

Ein weiteres, rein positives Novum für die Band war der Umstand, dass man diesmal auf einen Produzenten verzichtet hat. "Die Leute, die uns bisher produziert haben, sagten beide unabhängig: 'Ihr könnt das alleine, ihr braucht uns gar nicht mehr'", erinnert sich Sascha. Ohnehin war man im Studio seit jeher recht autark unterwegs. "Bei uns war es schon immer so, dass die Songs da waren und wir eigentlich nur jemanden brauchten, der noch ein Auge auf uns hat. Diesmal war es vorher klar definiert, was wir wollen", beschreibt Sebastian die Ausgangslage für "Wo es beginnt", das nach dem kitschig-poppigen "Labyrinth" die rockige Live-Härte von Madsen wieder aufs Albumformat übertragen hat.

Das Wichtigste live einfangen 

"Nicht im Studio erst alles ausarbeiten, sondern den wichtigen Moment live einfangen", nennt Sebastian das Ziel. Der eigene Ruf als gute Live-Band war mit ein Grund, diesmal alles live einzuspielen und dabei auch Fehler zuzulassen. Madsen ist eine Band, die sich auf der Bühne wohl fühlt und so wundert es auch nicht, wenn Sebastian "das Hurricane als erstes großes Festival nach dem Unfall" als einen der erhebendsten Momente in seiner Karriere schildert. In Österreich gastiert Madsen am 12. Oktober im Wiener Gasometer.


 
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