Ben Zucker
Schlagerstar beichtet: "Ich bin Alkoholiker!"
31.08.2025Ben Zucker (41) hat in seiner Autobiografie „Kämpferherz“ erstmals offen über seine Alkoholsucht gesprochen. Im Gespräch mit der BILD schildert der Sänger, wie er in die Abhängigkeit geriet, weshalb Corona zum Wendepunkt wurde und warum er trotz Entzug noch immer nicht komplett trocken ist.
Zucker beschreibt den Alkohol als „größten Gegner“ seines Lebens. Zu trinken habe er bereits als Jugendlicher begonnen, problematisch sei es aber erst mit dem Durchbruch im Musikgeschäft geworden. „Vor Auftritten war ich wahnsinnig nervös“, erzählt er. Shots mit der Crew hätten ihn lockerer gemacht – eine Gewohnheit, die zur Sucht führte.
Kontrollverlust in der Corona-Pandemie
Die schwerste Phase begann 2020, als wegen der Pandemie seine Arena-Tour abgesagt wurde. Isolation, Druck und Einsamkeit führten dazu, dass Zucker regelmäßig zur Flasche griff. „Ich hielt ständig einen Pegel, manchmal schon ab Mittag“, sagt er. Zeitweise sei es eine Flasche Wodka am Tag gewesen. Telefonate habe er in den Vormittag gelegt, da er später oft kaum mehr sprechen konnte.
Belastung für Familie und Partnerin
Die Alkoholabhängigkeit belastete auch sein Umfeld. Seine damalige Freundin Suzann Jetzkus habe versucht, ihn zu retten, sei aber gescheitert. Auch seine Mutter Christine habe um ihn gebangt, ihn aber gewähren lassen, bis er selbst die Reißleine zog.
Wendepunkt unter der Dusche
Der entscheidende Moment kam, als der Sänger sich im Spiegel nicht mehr wiedererkannte. „Ich hatte 15 Kilo zugenommen, fand mich abstoßend. Das war mir peinlich.“ Daraufhin entsorgte er den Alkohol, stellte seine Ernährung um und begann täglich zu laufen. Rückfälle blieben aber nicht aus.
Klinikaufenthalt 2024
Im Herbst 2024 ließ sich Zucker schließlich in einer Fachklinik behandeln. 21 Tage lang nahm er an Einzel- und Gruppengesprächen teil. Dort habe er gelernt, dass er mit seiner Krankheit nicht allein sei und wie unterschiedlich Druck Menschen in die Abhängigkeit treiben kann. „Die Sucht bleibt, sie ist eine Krankheit“, so der Musiker.
Leben mit der Abhängigkeit
Trotz Therapie verzichtet Zucker nicht vollständig auf Alkohol. „Ich trinke meinen Wodka auf Eis nach einem Konzert oder zur Belohnung. Ganz verzichten kann ich noch nicht.“ Gesundheitliche Folgen habe er bisher nicht, doch die Angst vor einem Leberschaden sei da.