Pop-Diva ist tot

Whitney Houston: Ertrank sie im Pillenwahn?

12.02.2012


Superstar ertrank in Hotel-Badewanne. Ertrank Sie im Alk- und Pillenwahn?

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Schock und Trauer um den Tod der „Queen of Pop“ Whitney Houston: Sie wurde nach einem Rausch-Marathon in der Wanne des „Beverly Hilton“-Hotels gefunden. Ertrank sie im Alk- und Pillenwahn?

Whitney Houston wurde Samstag regungslos in der Badewanne einer Suite im 4. Stock des Beverly Hilton-Hotels in Los Angeles gefunden. Im Zimmer lagen Pillendosen, Lorazepam und Valium, sie soll das Beruhigungsmittel Xanax genommen haben, so der Webdienst TMZ, könnte in der Wanne eingeschlafen und ertrunken sein. Sie wurde um 15.55 Uhr L.A.-Zeit (Sonntag 0.55 Uhr MEZ) für tot erklärt. Sie war erst 48.

Das erschütternde Todesdrama passierte nur 24 Stunden vor dem Musik-Event des Jahres, den Grammys . Die Glitzershow wurde hastig in eine Trauerfeier für die tote Musiklegende verwandelt.



Whitney lag regungslos in der vollen Wanne
Houston, die als Kind im Gospel-Chor sang und deren Stimme zu Tränen rührte, war ein Pop-Superstar: Sie gewann sechs Grammys, verkaufte 200 Millionen Alben. Doch Drogen zerstörten ihre Karriere. Tragisch ihr Ende im Pillen- und Alkwahn: Der finale Mega-Rausch begann bereits Donnerstag. Auf letzten Fotos sieht Whitney verwirrt aus. Am Samstagabend hätte die Soul-Diva bei der Pre-Grammy-Party von Musikmogul Clive Davis auftreten sollen. Davis hatte sie einst entdeckt.

Dann das Todes-Drama in der Suite: Whitney nahm ein Bad, zwei Bodyguards, eine Friseuse und ihre Stylistin warteten in einem Nebenraum. Nach einer Stunde wurden sie nervös. Es war Zeit zum Herrichten für die Party. Die Stylistin klopfte an die Badezimmertür. Keine Antwort. Sie öffnete, dann schrie sie. Der Kopf der Diva war unter Wasser, die Beine ragten heraus. Als wäre sie in die Wanne geglitten. Die Bodyguards hoben sie heraus, doch ihr Körper war schon kalt. Sie versuchten sie wiederzubeleben, riefen 911. Die Sanitäter kamen sieben Minuten später, kämpften um ihr Leben. Vergebens.

Ihre Leiche wurde auf einer Bahre durch den neonbeleuchteten Gang gerollt – während Stars wie Britney Spears oder Kardashian gerade im Hotel zur Party eintrafen.



Tochter tobte, als sie nicht rein durfte
Im Leichenschauhaus wurde Sonntag an der Autopsie gearbeitet. Für die Bestimmung der Todesursache ist aber ein toxikologischer Bericht nötig. Die Polizei schloss „Fremdverschulden“ aus, so Sprecher Mark Rosen. Cops durchwühlten die Suite, fanden Medikamente, doch keine Spur von Alkoholkonsum. Makaber: Houston hatte kurz vor ihrem Tod noch mit ihrer Mutter Cissy (78) telefoniert.

Zum Drama kam es vor dem Todeszimmer: Tochter Bobbi Kristina (19) erschien im Hotel, wurde aber abgewiesen. Sie brüllte die Polizisten an. Houston selbst hatte Vorahnungen: „Mein größter Dämon bin ich selbst“, sagte sie.

Houston feierte 2 Tage durch

Die Drogenlaufbahn von Whitney Houston ist so legendär wie ihre Musikkarriere: Sie gab den Missbrauch von Koks, Marihuana und Pillen oft zu, schaffte zuletzt nur kurzfristige Comebacks. Ihre allerletzte Todesspirale begann Donnerstagabend im Tru Nightclub in L. A, als sie eine Pre-Grammy-Party besuchte: Sie ergriff das Mikrofon und gab im offensichtlichen Rausch ihre letzte Live-Performance an der Seite von R&B-Sängerin Kelly Price.

Ihre Stimme war unverkennbar und solide, doch heiser. Zum Eklat kam es dann beim Abgang aus der Disco: Houston erschien als Bild des Elends, ihre Locken hingen zerzaust ins Gesicht, an den Beinen waren Blutspuren zu sehen.

Offenbar schwer angetrunken brüllte sie wild herum, fühlte sich offenbar von Fotografen gestört. Sie gestikulierte fuchtelnd mit den Armen, Helfer mussten sie stützen. Bei der Party zuvor schien Houston mitunter in recht streitbarer Laune: Zeugen berichten über ein Schreiduell mit der Sängerin Stacy Francis (Finalistin der Hit-TV-Show X Factor) in der VIP-Sektion. Houston schien eifersüchtig, als ihr Freund „Ray-J“ die junge Sängerin verteidigte. „Es kam zu Handgreiflichkeiten“, so Zeugen.

Whitney fiel an der Bar auf, da sie so laut war
Houston feierte am nächsten Tag, Freitag, munter weiter: Zahlreiche Zeugen sahen sie in der Hotelbar, wo ihre laute Stimme hallte. „Die Gruppe fiel allen auf, da sie so laut und offenbar angeheitert war“, so ein Beobachter. Der Umtrunk zog sich bis weit nach Mitternacht. Genaue Details zu Houstons Todes-Samstag werden noch recherchiert, doch mysteriös scheinen Berichte über letzte Telefonate kurz vor ihrem Tod in der Badewanne: Sie sprach mit ihrer Mutter Cissy und Cousine Dionne Warwick. Beiden will dabei nichts Besonderes aufgefallen sein.

Herbert Bauernebel



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