Rock-Zirkus

Kiss: Bomben-Show in Wien

21.05.2010

15.000 Fans kamen zum Kiss-Konzert in Wien. Die Fans erwartete ein Zirkus Spektakel aus Blitzen, Feuer und Blut.

Zur Vollversion des Artikels
© Zeidler, FilmMagic
Zur Vollversion des Artikels

Lieferte Whitney Houston Mittwoch ein stimmlich merkwürdiges Unterfangen, so bewiesen Kiss gestern in der restlos ausverkauften Stadthalle, dass sich auch ohne Stimme eine Bomben-Show ausgeht: Unterstützt von mehr als 300 Boxen, überdimensionalen Leinwänden und gleich 36 Gitarren-Verstärkern erwies sich die Sonic Boom-Show als ein bis an die Hallendecke vollgestopftes, blitz- und feuerspeiendes Hydraulik-Monstrum. Etwaige Vokal-Dissonanzen – und davon gab es doch einige – wurden der Einfachheit halber mit Explosionen weggesprengt. Tarnen und Täuschen auf höchstem Niveau!

Rock-Zirkus
Kiss Live – das ist Spektakel pur. Ein Rock-Zirkus mit dickem Clown (Gene Simmons), stimmlich angeschlagenem Co-Direktor (Paul Stanley) und zwei Mehr-oder-weniger-Statisten (Gitarrist Thaler, Schlagzeuger Singer). Zum Opener Modern Day Delilah gab’s ein Hydraulik-Spektakel, dass an den Fliegenden Teppich vom Prater erinnerte: Via Schwebeplattform wurden die schrillen Comic-Rocker einmal rund um das Schlagzeug gehievt. Eigentlich völlig sinnlos, aber optisch beeindruckend – ein roter Faden, den man, unterfüttert mit 35-jähriger Hit-Historie, zwei Stunden lang gefällig durchzog.

Blut & Feuer
Die Songs – Cold Gin, Deuce, Detroit Rock City – 08
15-Rock mit Headbanger-Garantie. Die Show – grandiose Effekthascherei voller Schmunzel-Monster-Effekte: Erst spuckte Gene Simmons Feuer (Firehouse), später Blut (I Love It Loud), um schließlich kraft seiner Fledermaus-Flügel und verstärkt durch zwei Stahlseile zum Bühnendach zu entfliehen. Zu I Was Made For Lovin’ You hob auch Paul Stanley ab – und flog in Richtung Mischpult davon. „You wanted the Best – You got the Best!“ hieß es in der Intro-Ansage. Kiss hielten 122 Minuten lang Wort.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel