Zehntausend kamen

Peter Alexanders letzter Auftritt

19.02.2011

Eine Woche nach seinem Tod verabschiedete sich Österreich von Peter Alexander.

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© APA/GEORG HOCHMUTH
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Samstag, 8 Uhr früh, Zentralfriedhof: Dichter Nebel taucht Österreichs größten Friedhof in ein düsteres Grau, es ist kühl. Vor der Aufbahrungshalle 2 warten schon mehr als hundert Menschen darauf, ihrem Idol Lebewohl zu sagen.


"Danke für alles, Peter"
So wie Frank denken Zehntausende Freunde, Fans und Prominente, die im Laufe dieses Tages Abschied nehmen. Je später es wird, desto mehr Menschen drängen in Richtung Halle 2. In die aufgelegten Kondolenzbücher schreiben sie Sätze wie „Servus, Peter“, „Ruhe in Frieden“ oder einfach „Danke für alles.“

Der Sarg von Peter Alexander ist in der Mitte der Halle 2 aufgebahrt. Ein großes Foto im Hintergrund zeigt Alexander, wie alle ihn kannten – mit seinem bubenhaften Lächeln. Rechts vom Sarg steht eine große brennende weiße Kerze, rundherum sind Dutzende Kränze aufgestellt: Politiker wie Bundespräsident Heinz Fischer, Wegbegleiter wie Udo Jürgens (auf der Schleife steht „Servus Freund“) oder die Plattenfirma Ariola gedenken Peter Alexanders.

Tränen beim Abschied.
Bis zu einer Stunde harren die Trauernden in der Kälte aus, bis sie den Sarg ihres Helden erreichen. Während des Wartens herrscht oft Schweigen, manche halten die Hände gefaltet. Andere tauschen Erinnerungen aus.

Im Moment des Abschieds legen Hunderte Menschen Blumen vor den Sarg, machen ein Kreuz, zünden ein Kerzerl an. Auch ein letztes Erinnerungsfoto für zu Hause wird gemacht. Einige Alexander-Fans wollen jetzt ihre Gefühle nicht mehr verbergen und weinen. Auch Christine Panzenberger aus Wien hat Tränen in den Augen: „Sein Tod war ein Schock für mich. Er war der Größte“, sagt sie zu ÖSTERREICH.

Billetts als Erinnerung.
Am Ausgang verteilen Mitarbeiter der Bestattung Wien Billetts mit Bildern von Peter Alexander. Fast jeder Trauernde nimmt sich eine Erinnerung an diesen besonderen Tag mit. In den Gesichtern der Fans ist die Betroffenheit zu spüren, doch auch Respekt und die Anerkennung für einen großen Österreicher schwingen mit – Peter Alexander faszinierte über Generationen. So mischen sich in die Trauergemeinde auch viele Junge: „Die Art, wie er seine Filmrollen verkörpert hat, war besonders“, sagt die 23-jährige Stefanie Eschelmüller. Der Andrang der Menschen hält bis zum Nachmittag an.

Eigentlich hat Peter Alexander keinen großen Abschied gewollt. Vielleicht hat er nicht glauben können, wie sehr ihn diese Menschen lieben. Bis zum Schluss.

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