Flucht in den Süden

Fendrich: Einsame Weihnachten

03.12.2013

Trennung, wenig Freunde und Weihnachten in der Ferne. Fendrichs neues Leben.

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

Auftritt. „Endlich ein Wandschmuck für mein neues, noch karges Haus!“ Nach seinem sensationellen ÖSTERREICH-Konzert in der Stadthalle kassierte Rainhard Fendrich bei einer kleinen Privatfeier mit Bürgermeister Karl Schlögl Platin für 15.000 verkaufte Besser wird’s nicht-CDs. Einer seiner wenigen öffentlichen Auftritte, denn sonst hat sich der 58-jährige („Ich bin gerne alt“) abseits der Bühne völlig abgekapselt. „Ich lebe sehr zurückgezogen und habe nur wenige Freunde“, erklärt er sein einsames Leben.

Flucht zu Weihnachten. Nach der Trennung von Ina-Nadine Wagler werkt er nun schon seit einem halben Jahr ganz alleine an seinem neuen Haus am Purkersdorfer Stadtrand. „Ich hab’ es jetzt endlich schön warm, aber ich bin noch nicht eingerichtet. Das ist wie eine gotische Kirche und wird wohl nie fertig. Man nennt es bereits das Geisterhaus.“

Bis 17. Dezember ist Fendrich noch auf Tour. Dann flüchtet er aus Österreich: „Weihnachten feiere ich weit weg! Viel weiter als Mallorca. Nur mit wem, wo und wann ist meine Privatsache. Und die muss ich nun endlich schützen, um überleben zu können.“

Das Interview über den Society-Rückzug:

"Freiwillig geh´ ich über keinen roten Teppich"

Fendrich über seinen Rückzug aus der Öffentlichkeit, Gabalier und das Alter.

ÖSTERREICH: Sie ziehen sich immer mehr zurück …
Rainhard Fendrich: Ich arbeite viel. Gebe täglich Konzerte. Und lebe sehr zurückgezogen. Ich habe nur wenige Freunde.

ÖSTERREICH: Warum meiden Sie die Society?
Fendrich: Wenn man mich heute noch auf einem roten Teppich sieht, dann bekomme ich entweder einen Preis, verleihe einen oder trete auf – aber freiwillig würde ich nicht mehr hingehen.

ÖSTERREICH: Gabalier füllte die große Stadthalle – Sie nur die kleine …
Fendrich: Ich verbeuge mich vor jedem Erfolg. Weil ich weiß, dass dahinter nicht alleine die Glücksfee steht, sondern harte Arbeit. Die Qualität von Kunst ist aber nicht unbedingt ein Sache von Quantität.

ÖSTERREICH: Ihr Verhältnis zu Wolfgang Ambros?
Fendrich: Ich habe erst vor Kurzem mit ihm in Waidring gespielt. Das war sehr schön. Wir werden das sicher auch bald wiederholen.

ÖSTERREICH: Spüren Sie Alterserscheinungen?
Fendrich: Nein! Das ist die erste Tour, wo ich nicht krank war. Aber zuvor hatte ich eineinhalb Jahre eine kalte Lungenentzündung und habe es nicht einmal bemerkt!

ÖSTERREICH: Denken Sie ans Aufhören?
Fendrich: Ich habe 30 Jahre Bühnenerfahrung hinter mir und fühle mich noch nicht amtsmüde.

(zet)

 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel