Austro-Millionär

Rene Benko: Der neue Wlaschek

01.11.2011

Wer ist der Selfmade-Millionär, der die halbe Innenstadt aufkauft?

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© Karl Schöndorfer
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Immobilienkönig Rene Benko hat ein ehrgeiziges Ziel. Er will die Wiener Innenstadt glamouröser – und sich noch reicher machen. Seine Signa Holding kaufte deshalb Immobilien in den allerbesten Lagen auf, die demnächst mit Luxusmietern glänzen werden. So eröffnet die Kette Park Hyatt nächstes Jahr ein Hotel in der ehemaligen Länderbank-Zentrale, die heute Benko gehört. Im Erdgeschoss zieht übrigens eine Prada-Boutique ein. Miu Miu wiederum, die kleine Schwester des Luxuslabels, sperrt demnächst in Benkos Immobilie an der Tuchlauben auf, wo auf 11.000 Quadratmetern gerade Geschäfte, Büros und Luxuswohnungen entstehen. Bis vor kurzem residierte im Penthouse darüber übrigens Ex-Bawag-Boss Helmut Elsner.

Doch Benko will auch das Ausland erobern. Gemeinsam mit den Star-Architekten David Chipperfield und Matteo Thun plant seine Signa Holding am Gardasee gerade ein Luxusressort, das Villa Eden heißen und alle Stückerln spielen soll. Sprich: ein atemberaubender Seeblick ist selbstverständlich, genauso wie ein Gourmetrestaurant und der Helilandeplatz.

Wlascheks Mieter
So prominente Projekte werfen natürlich die Frage auf: Wer ist der 34-jährige Investor, der mittlerweile Immobilienkönig Karl Wlaschek Konkurrenz macht und im Wiener Palais Harrach sogar dessen Untermieter ist?

Nun, ein sehr selbstbewusster Herr, der sich aus einfachen Verhältnissen hinauf gearbeitet hat. Benko wurde nämlich als Sohn eines Tiroler Gemeindebeamten und einer Kindergärtnerin geboren. Weil ihn das Business mehr als die Schule interessierte, ließ Rene mit 18 die Matura sausen. Mit einem Freund, dem Tankstellen-Erben Karl Kovarik, der damals 350 Mil­lionen Schilling schwer war, sanierte er lieber Dachböden – mit Erfolg. Seither läuft die Expansion auf Hochtouren. In Innsbruck ließ Benko beispielsweise den Traditionsbetrieb Kaufhaus Tyrol wieder auferstehen, der lange Zeit ein Schandfleck war. Und für Wien hegt der Investor, der sein Geld stets in einer Goldspange und sich selbst immer im Nadelstreifenanzug spazieren trägt, sogar Gastronomiepläne: Benko will die Gourmettempel Nobu und Hakkasan in die Stadt locken.

Gusi & Warhol
Zur Seite stehen dem Investor übrigens prominente Freunde und Berater, die das gesamte politische Spek­trum abdecken: Alfred Gusenbauer, Susanne Riess-Passer, Maria Rauch-Kallat und Karl Stoss. Sie alle arbeiten gern mit Benko zusammen, weil er im Gespräch mitreißend ist. Und weil die Gagen, die er bietet, ebenfalls eine gewisse Überzeugungskraft haben... „Er ist wirklich sehr clever“, zollt ihm sogar sein Konkurrent Hanno Soravia Respekt. Natürlich redet auch Benko selbst gern über seinen Erfolg – und noch lieber über Geld, denn das stinkt bekanntlich nicht. „Geld kommt, wenn man Erfolg hat“, erklärte er einmal selbstbewusst in einem Interview. „Wer Geld anstrebt, wird es aber nie zu einem großen Vermögen bringen.“

Benko ist heute jedenfalls Millionär – und hält mit seinem Reichtum nicht hinterm Berg. Am Wochenende lädt er nämlich gern in seine Villa am Gardasee oder zu Jagdausflügen in sein Tiroler Jagdrevier ein. Der Besitzer einer modernen Villa am Hungerberg verfügt natürlich auch über die standesgemäßen Accessoires: den Ferrari in der Garage, einen Privatjet am Flughafen und Drucken von Warhol an den Wänden. Auch privat ist Benko, der aus einer gescheiterten Ehe mit einer Angestellten die siebenjährige Tochter Laura hat, mittlerweile wieder sehr erfolgreich. Im Vorjahr heiratete er nämlich seine Lebensgefährtin Nathalie, die ihm im August 2010 einen Erben schenkte. An ausreichend Platz für seine expandierende Patchwork-Family mangelt es Immobilienkaiser Benko jedenfalls nicht.

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