Royals gegen Berlusconi

Justiz-Krimi um die Nackt-Fotos

17.09.2012

Klagen gegen Magazine & Fotograf - 1. Gerichtstermin.
 

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Sie wirken glücklich, frisch verliebt, entspannt. Prinz William (30) und seine Frau Kate (30) bereisen gerade die Südsee, und eigentlich könnte alles perfekt sein. Eigentlich.

Denn hinter der entspannten Fassade brodelt es seit Freitag gewaltig: Da wurden nämlich Oben-ohne-Fotos von Kate im französischen Magazin Closer veröffentlicht; gestern legte das italienische Klatschblatt Chi mit einer 38-seitigen Bildstrecke (Titel: „Die Königin ist nackt“) nach.

Heute entscheidet Gericht über Klage gegen Fotos
Gestern ließen dann Kate und William ihre Anwälte von der Leine: In Nanterre nahe Paris brachten sie einen Strafantrag auf Verletzung der Privatsphäre ein. Nach einer Anhörung vertagte das Gericht die Entscheidung auf heute.

Mit einem Teleobjektiv war das Paar beim Sonnenbaden abgeschossen worden. Gegen seinen Willen. Der Wunsch der Royals: sofortiger Stopp der Veröffentlichungen. Pikant: Sowohl Closer als auch Chi gehören der Verlagsgruppe Mondadori. Besitzerin: Marina Berlusconi (45), Tochter von Silvio Berlusconi (siehe Kasten rechts).

Paar will Millionen Schadensersatz
Vertraute des Paares berichten: „Sie machen sich keine Illusionen darüber, dass das wieder passieren könnte, aber sie sind so über den Eingriff in ihre Privatsphäre entsetzt, dass sie dagegen ankämpfen wollen.“ Es geht nicht nur um den Stopp der Foto-Veröffentlichung. Kate und William fordern auch Millionen Schadensersatz. Aber die Fronten sind verhärtet. „Nicht einmal ein Anruf der Queen hätte mich davon abgebracht, diese Fotos zu zeigen“, sagte gestern Chi-Chefredakteur Alfonso Signorini.

So wehrt sie sich gegen die Kritik der Medien
Verlegerin Marina Berlusconi (45), Tochter des Ex-Premiers, ließ die Oben-ohne-Fotos drucken.

Rom
Die Magazine Closer in Frankreich und Chi in Italien gehören zur Berlusconi-Verlagsgruppe Mondadori. Chefin Marina Berlusconi verteidigt sich nun in einem offenen Brief gegen die heftige Kritik in der Berlusconi-kritischen Tageszeitung La Repubblica: „Unsere Verlagsgruppe Mondadori macht nur ihren Job“, schrieb sie. „Mondadori ist eine Verlagsgruppe, die jene Freiheit und Autonomie bestmöglich nutzt, die ihr ihre Aktionäre anerkannt haben. Auch in dieser Situation tut Mondadori nur ihre Arbeit“, so Marina Berlusconi.

Die Medien hatten auch Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi hart verurteilt und ihm zum wiederholten Mal Frauenfeindlichkeit und Vulgarität unterstellt. Auch dazu äußert sich die Verleger-Tochter empört: „Und was mein Vater mit den Busen-Fotos von Kate zu tun haben soll, verstehe ich nicht. Mein Vater beschäftigt sich mit politischen Themen und hat wahrlich anderes zu tun, als sich um irgendwelche Fotoreportagen zu kümmern …“

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