Sicherheitslücken im Palast

Prinz Andrew: Von Polizei gestoppt

08.09.2013

Zuvor hatte es ein Einbrecher bis ins Innere des Buckingham Palace geschafft.

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© FilmMagic.com/Getty
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Zufrieden dürfte Queen Elizabeth II. mit ihren Sicherheitsbeamten im Buckingham Palast nach dieser Woche nicht sein. Erst schaffte es ein Einbrecher über die Mauer bis hinein ins Innere ihres Dienstsitzes in London. Aufgescheucht von diesem Ereignis, stoppten übereifrige Polizisten 48 Stunden später den zweitältesten Sohn der Queen, Prinz Andrew (53). Erst als er sich ausweisen konnte, durfte er seinen Abendspaziergang durch den Park des Palastes fortsetzen.

Peinlicher Fauxpas
"Die Polizei hat einen schweren Job", schrieb Andrew in einem Statement und zeigte Milde. Er sei dankbar, dass sich die Polizei bei ihm entschuldigt habe. Jetzt freue er sich auf einen "sicheren Spaziergang durch den Garten in der Zukunft", ließ der Prinz nicht ganz ohne ironischen Unterton wissen.

Die Boulevardzeitung "Daily Express" will erfahren haben, dass die Polizisten sogar die Waffe zogen und den Prinzen aufforderten: "Sofort auf den Boden." Scotland Yard beeilte sich jedoch am Sonntag mit der Feststellung, weder sei eine Waffe gezogen worden, noch sei es zur Anwendung von Gewalt gekommen. Der Mann habe sich zufriedenstellend ausweisen können, hieß es. Der Palast wollte sich zu der Angelegenheit nicht äußern. Die Queen und Prinz Philip machen noch bis Oktober Sommerferien auf Schloss Balmoral in Schottland. Sie besuchten am Wochenende ein Dudelsack-Festival, statt sich mit der Sicherheit in London auseinanderzusetzen.

Einbruch
Dem Einbrecher war es in der Nacht auf Dienstag gelungen, die Sicherheitsschranken zu überwinden und in den Palast vorzudringen. Der Mann sei schließlich in einem Bereich entdeckt worden, der gegenwärtig für Touristen geöffnet ist. Die "Sunday Times" berichtete, er habe es möglicherweise auf unschätzbar wertvolle Juwelen abgesehen, die gegenwärtig im Palast ausgestellt werden. Eine Bestätigung dafür gab es aber nicht.

Der Einbrecher und ein vor dem Palast festgenommener Komplize wurden inzwischen gegen Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Männer müssen sich wegen Einbruchs, Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung verantworten. Scotland Yard kündigte eine umfassende Überprüfung der Palastsicherung an.

Es ist nicht das erste Mal, dass Eindringlinge durch eine Sicherheitslücke in den Palast schlüpften. 1982 gelang es einem Mann, sich sogar ins Schlafzimmer der Queen durchzuschlagen. Er soll sogar kurz mit der Monarchin geredet haben, ehe er festgenommen wurde. Er selbst gab in einem Interview jedoch später an, die Queen habe umgehend die Flucht ergriffen.

© Reuters

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