Zu hart

"Tatort"-Köln: So brutal wie nie

24.03.2014

Für 45 Sekunden sollten sensible Krimi-Fans gestern den Kanal wechseln.

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Nichts für schwache Nerven war der ORF-Sonntags-Tatort "Fall Reinhardt" gestern. Kommissar Ballauf (Klaus J. Behrendt) und sein Kollege Schenk (Dietmar Bär) mussten einen mehr als nur harten Fall lösen. Tatort des Verbrechens war dieses Mal ein angezündetes Haus samt verkohlten Kinderleichen, die gleich zu Beginn 45 Sekunden lang gezeigt wurden.

 

Bilder des Grauens
Als Ballauf den Ort des Verbrechens genauer inspizierte, lief ihm ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Im Kinderzimmer des Hauses stieß er auf verkohlte Arme und Beine dreier toter Kinder. Nachdem der Kölner-Tatort zur Primetime, also um 20:15 Uhr, ausgestrahlt wurde, stellt sich hier die Frage, ob diese Bilder nicht ein wenig zu heftig für das teilweise doch sehr junge Publikum sind. Die deutsche Bild Zeitung sprach mit  Dr. Ingo Spitczok von Brisinski, Vorstandsmitglied des Berufsverbands für Kinder- und Jugendpsychiatrie über den Horror-Fall.

Bedenken bei sensiblen Kindern
Für Jugendliche, die mitten im Leben stehen und bereits gefestigt sind, sieht der Experte keine Probleme und Langzeitfolgen durch die Darstellung von solchen Schreckensbildern. Doch handelt es sich um sensible Kinder, ist Vorsicht geboten. "Da kann es durchaus sein, dass sich diese Bilder einprägen und auch zu Folgen führen, wie etwa Schlafstörungen", so Ingo Spitczok von Brisinski. Doch dem Nachwuchs solche Szenen vorzuenthalten, ist auch nicht die optimale Lösung. "Wenn Eltern ihren Kindern jegliche schockierende Bilder vorenthalten, bis diese volljährig sind, wäre das total falsch. Die Welt ist nun mal anders", resümiert der Experte.

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