Fiktion trifft Wirklichkeit

"Tatort": Polizei ermittelt nach Panne

30.09.2014

Dank eines Phantombildes könnte aus der TV-Serie jetzt Ernst werden.

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© ORF/ARD/Thomas Kost, facebook.com/MC-von-der-NP-Mirja
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„Tatort“ ist zwar eine sehenswerte Serie, aber jeder weiß natürlich, dass Ermittler wie Opfer alle nur Schauspieler und das Format absolut fiktiv ist. Doch nun passierte den Produzenten eine Panne, die sogar die echte Polizei auf den Plan gerufen hat. Der Eklat dreht sich um ein in der Sendung gezeigtes Phantombild, das eben leider nicht fiktiv war, wie die Bild berichtet.

Echter Fall in „Tatort“
In einer Szene des am Sonntagabend ausgestrahlten Kölner „Tatort – Wahre Liebe“ ist kurz eine Wand mit drei Phantombildern zu sehen. Jenes ist der Mitte zeigt das echte Fahndungsbild des Mörders von Annika B. Am 1. Advent 2011 war die damals 20-Jährige in Hannover von einem bislang unbekannten Mann erstochen worden. Der Täter konnte nie gefunden werden. Nun prüft die Polizei nach, ob die Ausstrahlung zu beanstanden ist.

Könnte Panne zum Erfolg führen?
Eine Sprecherin des WDR entschuldigte sich für das bedauernswerte Versehen: „Die Produktionsfirma bedauert diese Panne. Sie hat Vorlagen aus dem Internet verwendet, wusste nicht, dass es sich um einen realen Ermittlungsfall handelt.“ Immerhin etwas Positives könnte das Missgeschick des Senders nach sich ziehen. Der „Tatort“ hat jedes Mal rund 10 Millionen Zuseher und „alle haben das Phantombild gesehen. Vielleicht kommt dadurch der Hinweis, der endlich zur Aufklärung des Falles führt“, so Rechtsanwalt Matthias Waldraff, der die Eltern der Ermordeten vertritt.

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