Abzocke

TV-Wahrsagerin packt aus

28.08.2014

Eine ehemaliges Orakel verrät die fiesen Psychotricks der TV-Abzocker.

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© buenos dias
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Wer kennt sie nicht, die netten kleinen TV-Spots mit Wahrsagern, Engelsrufern und Astrologen, die einem schnelle, einfache und vor allem ganz genau zugeschnittene Lösungen für persönliche Probleme anbieten. Dabei haben TV-Esoteriker nicht etwa das Wohl der Anrufer im Sinn, sondern viel mehr das liebe Geld. Eine ehemalige Wahrsagerin ppackte nun gegenüber Bild über die miesen Tricks solcher Scharlatane auf und verrät auch, warum die Leute trotzdem immer wieder anrufen.

Einziges Ziel: Geld machen
Birgit Vildebrand ist als "Orakel von Delitzsch" bekannt und hat lange Zeit für die Firma Questico gearbeitet, die unter anderem hinter astrotv steckt. „Als ich anfing, bekam ich einen Leitfaden für das Telefonat mit Neukunden. Dort stand genau drin, wie man gefühlvoll auf die Sehnsüchte der Anrufer eingeht“, erklärt die gelernte Krankenschwester gegenüber Bild. Das einzige Ziel dabei ist, die Kunden möglichst lang in der Leitung zu halten und ihnen so das Geld aus der Tasche zu ziehen. "Ein Beratungs-Gespräch kostete pro Minute 1,99 Euro. Davon bekam der Wahrsager einen Euro und der Rest geht an die Macher", so Vildebrand.

Mittlerweile liegt das große Geschäft, aber weniger in den Beratungen selbst, sondern in kleinen Talismanen oder Kirstallen, die billigst in Asien eingekauft und dann hier zu Wucherpreisen in den Sendungen verscherbelt werden. Die Aufgabe des TV-Orakels ist es nur, dass sich der Anrufer wohl und verstanden fühlt. Dann ist die Aussicht größer, dass er lange in der Leitung bleibt, bald wieder anruft und vielleicht auch etwas kauft.

Birgit Vildebrand ist auch heute noch Wahrsagerin, allerdings selbstständig. Sie glaubt selbst auch ganz fest an ihre Gabe. Dennoch meint sie: "Aber wenn ich die Lottozahlen vorher wüsste, hätte ich doch schon Millionen."

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