Im Vergleich mit Deutschland

Drogerieprodukte in Österreich viel teurer

21.03.2013

VKI: Im Schnitt 50 bis 100 Prozent. "Nicht nachvollziehbar".

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Wieder hat eine Preiserhebung - diesmal vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) - erhebliche Preisunterschiede zwischen Österreich und Deutschland aufgedeckt. Angeschaut wurden, wie schon einmal von der Arbeiterkammer, Preisdifferenzen bei Drogerieprodukten - und diese fallen erheblich aus und seien "nicht nachvollziehbar", wie es am Donnerstag in einer Aussendung hieß. In Österreich zwischen 50 und 100 Prozent mehr zu bezahlen als in Deutschland, sei Usus. Der höchste entdeckte Preisunterschied beträgt 187 Prozent.

"Die Argumentation der Anbieter, ein kleinerer Markt und höhere Nebenkosten seien für die Differenzen verantwortlich, ist nicht stichhaltig. Folgt man dieser Argumentation, dann wäre ein Preisaufschlag in einer bestimmten Prozenthöhe zu erwarten. Das ist jedoch nicht der Fall. Es ist kein System erkennbar", kritisierte VKI-Finanzfachmann Walter Hager.

Produkte verglichen

Verglichen wurden insgesamt 79 idente Produkte, davon 52 Markenwaren und 27 Eigenmarken. Besucht wurden Bipa, dm, Müller und die deutsche Kette Rossmann, die Eigenmarken wurden nur bei dm und Müller verglichen.

Das Ergebnis fiel laut VKI eindeutig aus: Für viele Produkte, auch Eigenmarken, muss man in Österreich einen deutlich dickere Brieftasche haben. Ein 250-Milliliter Haarspray von Wellaflex barg den höchsten Preisunterschied von 187 Prozent. Elf der 52 Markenprodukte sind in Österreich doppelt so teuer wie im Nachbarland. Vergleicht man die jeweils günstigsten Angebote, sind Preisdifferenzen von 50 bis 100 Prozent die Regel.

Doppelt so teuer
Ein Warenkorb-Vergleich mit insgesamt 32 Produkten kostete trotz Rabattkarte bei Bipa (186,28 Euro) am meisten. Darauf folgten dm Österreich (183,68 Euro) und Müller (166,73 Euro). Der Warenkorb bei dm Deutschland war laut VKI um fast 50 Prozent billiger als bei dem Österreich, bei Müller Deutschland legte man um 27 Prozent weniger hin, als bei der selben Kette in Österreich.

"Die konkrete Erhebung zeigt eine höchst uneinheitliche Preisgestaltung. Das legt den Schluss nahe, dass die aktuellen Preise auf dem Drogeriesektor nichts mit den Produktions- oder Vertriebskosten zu tun haben, sondern sich offenbar daran orientieren, was der Konsument bereit ist zu zahlen", kritisierte Hager.
 

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