Tod eines Modekönigs

Yves Saint Laurent-seine Mode, seine Musen

02.06.2008

Yves Saint Lauren ist tot und mit ihm stirbt eine Mode-Ära.

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© Reuters
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Die Kollektion, die Sie im Video sehen entstammt zwar nicht mehr der Hand von Yves Saint Laurent persönlich, aber seine Nachfolger arbeiten immer noch im Geist des großen Modedesigners, was im Video deutlich zu sehen ist.

Während der 1960er- und 1970er-Jahre popularisierte Sait Laurent Modetrends wie den "Beatnik-Look", Tweed-Anzüge, enge Hosen und enge, schenkelhohe Stiefel zeigte er auf den Laufstegen. 1966 propagierte er den klassischen Hosenanzug für Frauen.

Auch Österreich beeinflusst
"Selbstverständlich hat er auch bei uns Einfluss genommen", sagte die Direktorin der Modeschule Wien im Schloss Hetzendorf, Gerda Buxbaum. "Kaum ein Kleidungsstück ist ohne seinen Einfluss", betonte sie. Er war etwa der erste, der orange, rot und lila miteinander kombinierte, den Style der 70er Jahre oder Ethno- und Folklore-Looks kreierte.

Schwarz als Zuflucht
Schwarz sei seine Zuflucht, sagte Yves Saint Laurent gerne. Doch der legendäre Modemacher, der am Sonntag im Alter von 71 Jahren starb, konnte auch mit Farbenpracht glänzend umgehen. Sein Name und seine Initialen stehen bis heute für eine Umwälzung in der Frauengarderobe, die zu seiner Zeit oftmals Skandale auslöste. Seine Kollektionen galten in den 1960er-Jahren teilweise als skandalös.

"Nude Look und Frauen im Smoking"
Er war einer der ersten Modeschöpfer, die transparente Stoffe verwendeten (Nude-Look). Seine konsequente Verwendung schwarzer Stoffe und die Verwendung des Materials Jersey fand in den frühen 1960er-Jahren wenig Gefallen, bis sich auch dies als Trend durchsetzte. Chanel habe "die Frauen befreit", sagte Saint Laurent einmal. "Das hat mir Jahre später ermöglicht, ihnen die Macht zu geben." Kaum zu glauben, aber als der "Modefürst" die Frauen einst in Hosenanzüge und Matrosenjacken kleidete, galt das als revolutionär.

Haute Couture für Reich und Schön...
1961 gründete Yves sein eigenes Modehaus, gemeinsam mit seinem Partner und Gefährten Pierre Berge. Die beiden bilden ein unschlagbares Gespann - Saint Laurent ist der Kreative, Berge der Manager. Die Erfolgsmarke YSL ist heute noch ein Weltlabel - dabei wurde es schon 1993 zum ersten Mal verkauft, damals an Elf-Sanofi, bis es schließlich 1999 von Gucci, übernommen wird. Nur die Haute Couture, höchste Schneiderkunst mit Maßmodellen für die Reichen und Schönen dieser Welt, bleibt in der Hand des Meisters bis zu seinem Rückzug 2002.

"Ich liebe die Einfachheit"
Die schöpferische Kraft des schüchternen Designers scheint in den Jahren seines Werkens Jahren keine Grenzen zu kennen. Obwohl er in der Einfachheit, im Verzicht auf Schnörkel und überladende Verzierungen, die wahre Eleganz sieht, lässt er seiner Fantasie manchmal freien Lauf. "Ich liebe vor allem die Strenge, die Einfachheit, die klassische Schönheit. Aber meine Fantasie und meine Talente in der Vorstellungkraft lassen mich manchmal in Richtung des Barocken tendieren", sagte er einst.

Musen und Models
Der eher publikumsscheue Modeschöpfer und sein Label YSL waren international immer beachtet. Bekannte Musen Saint Laurents waren Loulou de La Falaise, Betty Catroux und Catherine Deneuve. Seine Lieblingsmodels waren Naomi Campbel, Laetitia Casta und Jerry Hall.

Inspiration von Mondrian, Picasso, Matisse und Van Gogh
Oftmals übertrug er große Werke der bildenden Kunst in die Mode: Mondrian, Picasso, Matisse und Van Gogh inspirieren seine Modelle. Auch von Reisen bringt er Eindrücke mit, die er in seine Kollektionen einfließen lässt, Russland 1967 und Afrika 1976. Manchmal löst er damit in der Modewelt Skandale aus: Seine Kollektion "40", mit der er 1971 auf die schlechten Jahre der Kriegszeit zurückggriff, fiel bei den Kritikern durch. Im selben Jahr lässt er sich für die Werbung für seines Parfüms "Homme" nackt fotografieren. Der Start des Damenparfüms "Opium" 1977 sorgt erneut für Kopfschütteln - und wird ein Triumph.

Er war depressiv und erfolgreich
"Yves hat meisterhaft eine der schönsten Seiten im Buch des französischen Geistes geschrieben", schrieb sein Gefährte Berge 1996. "Das müsste ihn glücklich machen. Aber wer das glaubt, weiß nicht, dass Kreativität immer eine Hochzeit von Talent und Leid ist." Auch der Modeschöpfer selbst sprach die dunklen Seiten seines Lebens bei seinem Abschied 2002 offen an. Er habe in seinem Leben "Angst und schreckliche Einsamkeit gekannt, die falschen Freunde Beruhigungsmittel und Drogen, das Gefängnis der Depression und das der Sanatorien".

Nie vergessen...
Der Meister ist tot, zurückbleibt sein Werk, das die Modewelt für immer inspirieren wird und nie in Vergessenheit geraten wird. Sehen Sie die Bilder der Mode, der Musen und der Stars, die Yves Saint Laurent liebten.

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