Pumpspeicherkraft
Österreichs „grüne Batterien“
04.09.2025Sie liegen hoch in den Bergen und bilden eine Grundlage dafür, dass die Energiewende in Österreich und Europa gelingen kann: die Pumpspeicherkraftwerke. Wie sie funktionieren und warum wir sie brauchen.
Immer mehr Solar- und Windkraftanlagen sorgen dafür, dass wir zunehmend Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugen. Diese Entwicklung bringt neue Herausforderungen: Strom kann nur schwer effizient gespeichert werden. Um aber das gemeinsame Netz stabil zu halten, muss immer genau so viel Strom erzeugt werden, wie gerade gebraucht wird. Und zwar nicht nur innerhalb Österreichs, sondern in ganz Europa. Genau das ist mit der wetter- und jahreszeitabhängigen Sonnen- und Windkraft nicht möglich. Außer natürlich, man nimmt einen Umweg über die Berge. Was es dazu braucht: Zwei Stauseen, Turbinen und eine elektrisch betriebene Pumpe – und fertig ist die „grüne Batterie“ im Riesenformat.
So funktioniert das Pumpspeicherkraftwerk
Ein Pumpspeicherkraftwerk kann die Funktion einer riesigen Batterie übernehmen. Es liegt in den Bergen und verfügt über zwei Stauseen. Während das Wasser aus dem höher gelegenen See durch die Turbinen in den unteren See fließt, wird Strom erzeugt. Im unteren See wird es wieder gespeichert, bis ein Überschuss an elektrischer Energie im Netz vorhanden ist. Das geschieht zum Beispiel an sonnigen oder windigen Tagen, wenn viel erneuerbare Energie erzeugt wird. Dieser überschüssige Strom wird dafür verwendet, das Wasser zurück in das höher gelegene Becken zu pumpen, von wo es bei Bedarf wieder durch die Turbinen nach unten fließen und in elektrische Energie umgewandelt werden kann. Pumpspeicherkraftwerke sind derzeit die effizienteste Möglichkeit Strom zu speichern und bei Bedarf ins Netz zu speisen.
Das neue Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II+ wurde am 3. 6. 2025 in Betrieb genommen.
Österreichs größte grüne Batterie liegt in Kärnten
Bestes Beispiel eines leistungsstarken Pumpspeicherkraftwerks ist die Kraftwerksgruppe Malta-Reißeck in Kärnten. In den vergangenen fünf Jahren wurden mehr als 200 Millionen Euro in deren Modernisierung und Erweiterung gesteckt. Dabei wurde auch der Pumpspeicher Reißeck II+ errichtet und in ein neues Pumpwerk investiert. Die gesamte Werkgruppe verfügt nun über eine Turbinenleistung von mehr als 1.500 Megawatt und kann damit auf Knopfdruck die Leistung der sechs größten Donaukraftwerke ins Netz einspeisen. Die Energiewende kann kommen!
Ausflugstipp
Über die Malta Hochalmstraße geht es hoch hinauf zur imposanten Kölnbreinsperre, mit 200 Metern Österreichs höchster Staumauer. Erfahren Sie mehr über das Kraftwerk und seine Umgebung bei einer Staumauer-Führung und in der Ausstellung VERBUND Energiewelt Malta. visit.verbund.com
Die Kölnbreinsperre ist Österreichs größte Staumauer.