FALL DER WOCHE
2 Leichen in Kühltruhe - nächste Horrorverbrechen in Tirol
22.11.2025Nach und nach werden die Hintergründe eines abscheulichen Verbrechens an einer jungen Mutter und ihrer 10-jährigen Tochter bekannt. Die Leichen der beiden wurden in zwei Kühltruhen hinter einer Rigips-Wand in einer Wohnung in Innsbruck entdeckt. Hauptverdächtig: der Filialleiter eines Supermarkts.
Und wieder Tirol. Erst vor einer Woche mussten wir über den entsetzlichen Fall einer Familie in Ebbs berichten, die ihren Sohn Elias (3) zu Tode folterte und verhungern ließ, weil die Eltern dachten, er wäre ein Dämon - jetzt wurden in zwei Kühltruhen in Innsbruck die Leichen einer Syrerin (34) und ihrer 10-jährigen Tochter gefunden. Die Geschichte, wie es dazu kam, dass das Verbrechen überhaupt aufgedeckt wurde, ist wild, das Motiv, warum ein einheimischer Tiroler (55) getötet und die Leichen mit Hilfe seines Bruders versteckt hat: enttäuschte bzw. in diesem Fall höchst einseitige Liebesgefühle.
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Die Abgängigkeit der beiden Opfer war den Behörden vor mehr als einem Jahr am 25. Juli 2024 von einem in Düsseldorf wohnenden Cousin der Frau - die in einem Supermarkt in Tirol arbeitet - gemeldet worden. Abgeholt worden war sie von dort vom Leiter der Lebensmittelfiliale, der wie es im Volksmund heißt "einen Mordsstand" auf die hübsche Syrerin hatte. Doch die ließ sich wohl von dem um 21 Jahre älteren Österreicher umgarnen und auch zu Geschenken und Angeboten, sie und ihre Tochter zu chauffieren, sagte sie nicht Nein. Mehr, vor allem eine Liebesbeziehung, wollte sie zu dem Vorgesetzten und aufdringlichen Helfer aber nicht. Fast typisch für die Motivlage bei Femiziden: Aus der Kränkung, dem Unverständnis gegenüber der Zurückweisung und der einfach nicht von diesem Planeten verbannbaren toxischen Männlichkeit heraus kam es zu einem Gewaltverbrechen, das der 55-Jährige als "Unfall" darzustellen versucht - alle Details dazu werden von der Exekutive noch aus ermittlungstaktischen Gründen zurückgehalten.
Unfassbar: Um die mutmaßliche Gewalttat zu verschleiern, holte sich der Tiroler seinen jüngeren Bruder (53) an Bord, der seine Wohnung in einem Plattenbau im Osten von Innsbruck an der Kajetan-Sweth-Straße tatsächlich zur versteckten Grabstätte für die Leichen der Syrerin und ihrer volkschulpflichtige Tochter umbaute - und daneben mehr als ein Jahr lebte! Demnach wurden laut Tiroler Tageszeitung eigene Leitungen gelegt, um die Tiefkühltruhen mit Strom zu versorgen. Dazu wurden vom Boden bis zur Decke reichende Rigips-Wände aufgebaut, verputzt und geweißelt. Der Bereich habe laut Ermittlern, die lange nicht hinter die Mauer und das schreckliche Geheimnis kamen, wie ein "normales Eck" gewirkt. Auch bei einer Hausdurchsuchung im Juni blieb das Versteck unentdeckt.
Am Anfang der Ermittlungen stand zunächst der Vermisstenfall der verschwundenen Zuwanderin und ihrer Tochter. Später sei Kidnapping bzw. Freiheitsentziehung im Raum gestanden, erst im Laufe der Erhebungen war man von einem Tötungsdelikt ausgegangen. Die nunmehr Tatverdächtigen kamen wegen ihres Verhaltens vor und nach dem Verschwinden der beiden Opfer in den Fokus: So verkaufte der zurückgewiesene Filialleiter Möbelstücke der Syrerin auf willhaben.at, überwies sich Geld von ihrem Konto oder schickte den Bruder (53) mit ihrer Bankomatkarte ins Ausland, um zu zahlen und vorzugaukeln, dass die Supermarkt-Angestellte in die Türkei ausgewandert sei. Außerdem mieteten die Brüder einen Lagerraum an und schleppten dorthin - und zwar bereits vor der Abgängigkeit der Frau! - eine und danach noch eine weitere Tiefkühltruhe. Später brachten sie diese an den nunmehrigen Fundort. Weiters fielen sie im Anschluss laut Kripo durch ihr "konspiratives Verhalten" auf.
Erst als der Hauptverdächtige auspackte und etwas von einem Unfall faselte, führte er die Polizei zu den Leichen - die aufgrund eines Stromausfalls vergangenen Sommer übrigens stark verwest sind.
Die beiden einheimischen Tiroler befinden sich wegen dringenden Mordverdachts in Untersuchungshaft in den Justizanstalten Innsbruck und Salzburg. Sie sind nicht geständig. Es gilt die Unschuldsvermutung.