Ermittlungen

Amok-Läufer war todkrank

28.03.2013

3 Tote bei Familiendrama im Marchfeld. Motiv: Der Täter hatte Gehirntumor.

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„Schulden waren sicher nicht der Auslöser für die Wahnsinnstat“, bestätigt ein Polizist gegenüber ÖSTERREICH, „die waren nicht so gravierend.“ Der Mann lebte bescheiden und sehr zurückgezogen, auch seine Frau mied das gesellschaftliche Leben in der 3.000-Einwohner-Gemeinde Marchegg. Und die Töchter (23 und 26 Jahre alt) zog es eher nach Wien.

Der Grund, warum der Ex-Parksheriff Mittwochfrüh das Haus von innen vollkommen verbarrikadierte und seine Gattin Sonja (48) und die jüngere Tochter Nicole im Schlaf mit Kopfschüssen tötete, ehe er sich selbst erschoss, ist zunächst im persönlichen Scheitern des früheren Bundesbahners zu suchen. Wegen seiner Rückenprobleme verlor er jeden Job, und obwohl er zuletzt bereits 70-prozentiger Invalide war, konnte Helmut B. sich auch den letzten beruflichen Traum nicht erfüllen, nämlich eine Trafik zu führen.

Dann kam zuletzt eine offenbar „ultimative ärztliche Intervention“, wie mehrere Quellen gegenüber ÖSTERREICH andeuten. Nicht nur am Stammtisch sprach man davon, dass der Niederösterreicher todkrank war und einen Gehirntumor hatte.

Klarheit darüber soll eine Obduktion bringen, die für heute, Freitag, angesetzt ist. Auch die überlebende Tochter Bianca, die zum Tatzeitpunkt in Wien bei ihrem Freund war, könnte viel zur Aufklärung beitragen.

© Reuters

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