Mysteriös
Axtkiller nach Sturz in Spital vom 5. Stock tot aufgefunden
04.07.2025Zwei Wochen nach seiner Verurteilung zu lebenslanger Haft ist der Ex-Finanzbeamte Ingo S., der einen bulgarischen Callboy im (Blut-)Rausch mit 50 Axthieben erschlagen hat, selbst tot aufgefunden worden - nicht in Haft, sondern vor einem Spital. Die Ermittlungen laufen.
Wien. Alles sieht nach einem Suizid aus, weil der 45-Jährige von seinem Spitalsaufenthalt bei den Barmherzigen Brüdern in der Leopoldstadt demnächst nach Stein verlegt werden hätte sollen. In einem letzten Brief an seine Anwältin Astrid Wagner schrieb er unter darüber, dass er sehr große Angst habe, dass sich ein bulgarischer Mafia-Clan und Porno-Ring - der ihm den 16-jährigen Lover, in den er sich unsterblich verliebt hatte und den er im Crystal Meth-Rausch getötet hat, vermittelt hatte - dort an ihm rächen wolle und werde.
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Im Krankenhaus war der noch nicht rechtskräftig zu lebenslanger Haft verurteilte und daher weiterhin mutmaßliche Axtkiller, weil er nach einem Selbstmordversuch und den dadurch erlittenen Halsverletzungen nach wie vor in Spitalsbehandlung stand - Ingo S. konnte nur noch flüstern und atmete über ein Tracheostoma (einer operativ geschaffenen Verbindung zwischen äußerem Luftraum und Luftröhre durch die Halsweichteile).
Dass er psychisch also sehr labil war, liegt auf der Hand - auch beim Prozess zerfloss er immer wieder in Selbstmitleid - warum nach dem Urteil dann keine Vorsichts- und Überwachungsmaßnahmen ergriffen wurden, ist mehr als fahrlässig und rätselhaft - befindet auch seine Anwältin Astrid Wagner, die heuer schon einen weiteren Mandanten durch Suizid verloren hat: Auch jener 62-jährige Iraner, der seine Frau – eine bekannte Gynäkologin – vergangenen Oktober in Hernals am Balkon mit einem Ast erschlagen hat, nahm sich in Haft das Leben.
Wie oe24 aus Justizkreisen erfuhr, ereignete sich der Todessturz des Ex-Finanzbeamten, der zum Axtkiller wurde, am Dienstag, als der 45-Jährige aus dem Fenster eines Gemeinschaftsraums im 5. Stock stürzte. Er war auf der Stelle tot. Um Fremdverschulden gänzlich auszuschließen wurde eine Obduktion wurde angeordnet.