Wien-Meidling

Bankräuber schießt zwei Menschen nieder

27.02.2013

Angestellte und Sicherheitsmann wurden bei Überfall angeschossen.

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Mittwoch, 9.58 Uhr: Ein bewaffneter Mann stürmte mit Vollvisierhelm und oranger Warnweste die Bank in der Koppreitergasse in Wien-Meidling. Im Foyer stieß er den Sicherheitsmann Mohammed S. (33) zu Boden.

Mit der Waffe in der Hand sprang der Maskierte über das Kassenpult. Wortlos stopfte er das Geld (laut ÖSTERREICH-Information soll es sich um ein paar Hundert Euro handeln) in seine schwarze Umhängetasche. Der Filialleiter drückte den geheimen Alarmknopf.

 

(c) TZ ÖSTERREICH

Dann fielen Schüsse: Mohammed S. und die Angestellte Katharina K. (21) wurden getroffen. Der Security-Mann, der sich dem brutalen Bankräuber in den Weg gestellt hatte, liegt jetzt mit Bauchschüssen im Krankenhaus, kämpft dort ums Überleben. Nach nur drei Minuten ist alles vorbei. Der Motorradhelm-Räuber stürmt aus der Bank.

© Polizei

Räuber flüchtete 
mit dem Fahrrad
Julia G. (16) und Jennica E. (18) wollten gerade in die Filiale: „Wir sahen, wie der Security zusammenbrach. Er fasste sich an den Bauch, überall war Blut. Dann rannte der Räuber an uns vorbei“, sagten die geschockten Mädchen.

Der bisher unbekannte Täter flüchtete mit einem Fahrrad (!) in Richtung Tanbruckgasse. Ein Mitarbeiter der Müllabfuhr beobachtete den Vorfall, rannte dem Räuber hinterher. Der bemerkte den Verfolger, schoss wieder um sich. Er traf die Eingangstür einer Trafik.

Mohammed S. wurde 
im AKH notoperiert
Die Wiener Berufsrettung flog den schwer verletzten Mohammed S. in das AKH. Dort wurde er sofort notoperiert. Die junge Angestellte erlitt einen Streifschuss am Unterschenkel.

Die Polizei fand bereits das Fahrrad des Räubers. Es wurden 2.000 Euro Belohnung ausgelobt. Hinweise an die Telefonnummer 01/3131033800.

Retter: "Stillte das Blut mit Händen"

Alois Haplik (48) war einer der Ersthelfer.

ÖSTERREICH: Wie haben Sie den Bankraub miterlebt?
Alois Haplik: Ich war auf dem Weg zur Arbeit, musste an der Bank vorbei. Da habe ich den blutenden Mann gesehen.

ÖSTERREICH: Wie haben Sie darauf reagiert?
Haplik: Ich bin hingelaufen. Hab’ mich zu ihm gekniet. Dann hab ich sein Hemd aufgerissen. Er hatte drei Schussverletzungen im Bauch. Auf der linken Seite zwei, auf der rechten Seite eine.

ÖSTERREICH: Wie haben Sie ihm geholfen?
Haplik: Ich habe meine Hände ganz fest auf die Wunden gedrückt.

ÖSTERREICH: War er ansprechbar?
Haplik: Ja. Er hat immer wieder „Wasser!“ gesagt. Ich hab nur geschrien: „Bleib bei mir!“ Dann war die Rettung endlich da.

(mem, abs)

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