Wichtiger Lostag
Bauernregel: "Wie’s Wetter an Lenardi ist, …"
06.11.2025Am 6. November wird traditionell der Gedenktag des heiligen Leonhard gefeiert – im Volksmund bekannt als Leonharditag.
Der heilige Leonhard von Limoges gilt als Schutzpatron der Bauern, des Viehs und insbesondere der Pferde. Um diesen Tag ranken sich auch zahlreiche Bauernregeln.
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- DIESER Herbsttag verrät, ob wir weiße Weihnachten bekommen
Eine der bekanntesten Sprichwörter lautet:
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„Wenn auf Leonhardi Regen fällt, ist’s mit dem Weizen schlecht bestellt.“
Diese Regel spiegelt die enge Beobachtung der Natur durch die Bauern vergangener Jahrhunderte wider. Regen am 6. November wurde als ungünstiges Zeichen gedeutet – nicht nur, weil nasse Böden die späte Herbstarbeit erschwerten, sondern auch, weil feuchte Witterung die Qualität des Winterweizens beeinträchtigen konnte. Der Boden sollte im November möglichst trocken sein, damit die jungen Getreidepflanzen gut überwintern konnten. Ein verregneter Leonharditag galt also als Vorzeichen für eine schwache Weizenernte im kommenden Jahr.
Eine weitere alte Wetterregel besagt:
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„Wie’s Wetter an Leonhardi ist, bleibt’s bis Weihnachten gewiss.“
Diese Bauernregel zeigt, wie stark man früher das Wettergeschehen in Zyklen beobachtete. Der Zeitraum von Anfang November bis Weihnachten – also rund sechs Wochen – galt als entscheidende Phase für den Wintereinbruch. War das Wetter am Leonharditag kalt und klar, erwartete man einen beständigen, trockenen Winteranfang. Blieb es hingegen mild oder regnerisch, rechneten die Bauern mit einem feuchten und unbeständigen Spätherbst. Auch wenn die moderne Meteorologie solche Langzeitprognosen heute relativiert, spiegelt die Regel eindrucksvoll wider, wie langjährige Erfahrung und Naturbeobachtung einst zu praktischen Lebensweisheiten verschmolzen.
Schließlich erinnert eine weitere Redensart an den festlichen Charakter des Tages:
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„Nach der vielen Arbeit Schwere, an Leonhardi die Rösser ehre.“
Diese Regel betont den Dank und die Wertschätzung gegenüber den Tieren, die über das Jahr hinweg treue Helfer auf dem Feld und im Stall waren. Der Leonharditag markierte für viele Bauern das Ende der arbeitsintensiven Saison. Nach der Ernte und vor dem Winter wurde es Zeit, innezuhalten und den Pferden – den wichtigsten Arbeitspartnern – besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Segnungen, geschmückte Tiere und festliche Umzüge symbolisierten Dankbarkeit, Gemeinschaft und die Hoffnung auf Schutz im kommenden Jahr.
So wird das Wetter am Leonharditag
Eine südwestliche Höhenströmung sowie hoher Luftdruck sind wetterbestimmend. Von der Früh bis zum Abend überwiegt damit in vielen Landesteilen der Sonnenschein. Im Südosten sowie im Waldviertel, im Donau- und Rheintal und in manchen alpinen Becken und Tälern gibt es aber teils sehr zähe Nebel- und Hochnebelfelder. Im Nordosten lebt der Wind aus südlichen Richtungen tagsüber spürbar auf, an der Alpennordseite wird es leicht föhnig. Frühtemperaturen minus 4 bis plus 6 Grad, Tageshöchsttemperaturen 9 bis 16 Grad, am wärmsten im Westen.