Urteil

Buben in Einkaufszentrum missbraucht

09.08.2010

Der 28-jährige angeklagte Tiroler legte unter Tränen ein Geständnis ab.

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Wegen schweren sexuellen Missbrauchs Unmündiger ist am Montag ein 28-jähriger Innsbrucker zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der Mann hatte sich an Buben im Alter von fünf bis zwölf Jahren vergangen. Der einschlägig Vorbestrafte bekannte sich zu Beginn unter Tränen schuldig. Er muss außerdem insgesamt 3.500 Euro Teilschadenersatz an zwei Opfer zahlen. Das Urteil war vorerst nicht rechtskräftig.

Rückfällig
Der teilweise rasche Rückfall und der sexuelle Missbrauch auf unterschiedliche Vorgangsweise wurde erschwerend gewertet. Bereits 2003 war der Oberländer wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt worden. Sowohl das umfassende, reumütige Geständnis sowie die Tatsache, dass die Übergriffe teilweise beim Versuch geblieben waren, führte der Vorsitzende als mildernd an.

Selbst missbraucht
Im Zuge der Verhandlung schilderte der Angeklagte erstmals, dass ihm als 13-Jähriger Ähnliches passiert sei. Er sei von einem Mann sexuell missbraucht worden, habe dies aber über Jahre verdrängt. Erst vor dem Schöffensenat gab er den Vorfall an. Der 28-Jährige hätte schon viel früher eine Therapie machen wollen, habe sich aber geschämt und nicht gewusst, an wen er sich wenden solle. Bei den Opfern und deren Eltern wolle er sich entschuldigen, sofern das möglich sei.

Die psychiatrische Sachverständige führte in ihrem Gutachten allerdings an, dass der Mann weder eine Persönlichkeitsstörung habe, noch an einer psychischen oder affektiven Störung leide. Laut ihr habe auch der Vorfall in der Jugend des Beschuldigten keinen Einfluss auf die Übergriffe gegenüber den Buben.

"Doktorspiele"
Im November 2009 war der Angeklagte aufgeflogen, als er ein Kind in einem Innsbrucker Einkaufszentrum in die WC-Anlage gelockt hatte und eine Zeugin ihn dabei beobachtete. Bereits seit 2005 hatte sich der Mann an Buben in Supermärkten, Spielplätzen und auch Schwimmbädern vergangen. Zum Teil versuchte er, die Buben durch "Doktorspiele" zu locken. Einige Male sei es beim Versuch geblieben, weil sich die Kinder weigerten oder der Verdächtige ertappt wurde.

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