Neusiedl am See

Vergiftete Pferde: Zweites Tier eingeschläfert

18.02.2014

AGES untersucht Futterproben. Finanzieller Schaden trifft Reitstallbesitzer schwer.

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Nach der Vergiftung von zehn Pferden in einem Reitstall im burgenländischen Andau (Bezirk Neusiedl am See) ist ein weiteres der erkrankten Tiere verendet. Eine Stute musste eingeschläfert werden, sagte Reitstall-Besitzer Helmut Altmann heute, Dienstag, zur APA. Die Ermittlungen zur Feststellung der Ursache für die Vergiftungssymptome laufen inzwischen auf Hochtouren.

Das Dienstagvormittag eingeschläferte Pferd hatte laut Angaben der Veterinärmedizinischen Universität Wien an lebensbedrohenden Komplikationen durch die lang anhaltende Darmverstopfung gelitten. Derzeit werden sechs Tiere an der Universitätsklinik für Pferde der Vetmeduni Vienna medizinisch betreut. Vier von ihnen befänden sich in einem guten medizinischen Zustand und seien auf dem Weg der Besserung. Zwei weitere Tiere bräuchten noch Behandlung, ihr Zustand sei jedoch befriedigend, hieß es auf APA-Anfrage.

Untersuchung
Nun bemühe man sich darum, die Pferde anzufüttern, damit sich das Verdauungssystem wieder stabilisiert und die Darmaktivität normalisiert. Auch das am Freitag operierte Pferd sei wohlauf. Etwa 14 Tage dürfte es laut Auskunft der Polizei dauern, bis klar ist, wodurch die Symptome bei den Reitpferden ausgelöst wurden. Im Stall waren am Montag Proben jenes Futtermittels gezogen worden, das für die Tiere bestimmt war. Es wird derzeit von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) untersucht.

Zwei Pferde haben die Vergiftung nicht lebend überstanden. Dem Reitstall-Besitzer setzen neben der Sorge um die Tiere auch die materiellen Folgen zu: Der entstandene finanzielle Verlust sei kaum zu bewältigen. "Ich will noch gar nicht daran denken, was das alles ausmacht", meinte Altmann.

Vorige Woche hatten sukzessive immer mehr Pferde Anzeichen einer Vergiftung gezeigt. "Der Tierarzt war Tag und Nacht da", schilderte Altmann, der auch Obmann des Reitclubs Andau ist. Die Pferde, denen es etwas besser gehe, dürften wohl noch ein, zwei Tage in der Tierklinik bleiben müssen.

Nun müsse er erst einmal das Geld für die Behandlung aufbringen. Die täglichen Kosten dafür könnten, abhängig von der Zahl der benötigten Injektionen, 1.500 bis 2.800 Euro ausmachen, schätzt Altmann. Eine Operation könne rund 4.500 Euro kosten, die Nachbehandlung nicht eingerechnet. Eine Versicherung für die Tiere sei "nicht leistbar", nicht einmal für den Deckhengst, meinte der Reitstallbesitzer.

Zwölf Pferde betroffen
Insgesamt waren zwölf Reitpferde von Vergiftungserscheinungen geplagt worden. Die Tiere hätten gescharrt und einen apathischen Blick gehabt - anders als bei einer herkömmlichen Kolik. Zwei überstanden die Erkrankung etwas besser als die anderen: "Das waren jüngere Pferde, die haben sich am nächsten Tag gut erholt", so Altmann.

Freunde aus dem Reitclub haben inzwischen einen Spendenaufruf gestartet. "Um die notwendigen Kosten zu decken und die Pferde bald wieder gesund nach Hause holen zu können, werden finanzielle Mittel im fünfstelligen Euro-Bereich benötigt", hieß es darin. Der Verein Pfotenhilfe hat eine Ergreiferprämie von 500 Euro ausgesetzt, um einen möglichen Täter ausfindig zu machen.

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