Deutschland

Drastischer Umsatzeinbruch für Industrie

13.03.2009

Erlöse brachen im Jänner um 20 % ein, Manager ohne Hoffnung für 2009.

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Die Wirtschaftskrise hat der Industrie in Deutschland gleich zu Jahresbeginn einen drastischen Umsatzeinbruch beschert. Die Erlöse sackten im Jänner um 20 Prozent ab. Das war der stärkste Rückgang gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Berechnungen 1991, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Im Dezember hatte das Verarbeitende Gewerbe bereits einen Umsatzrückgang um 12,6 Prozent verzeichnet.

Keine Hoffnung für 2009
Die deutschen Top-Manager haben das Krisenjahr 2009 laut einer Umfrage indes schon weitgehend abgeschrieben. Die Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Krise seien so gut wie begraben, heißt es in einer Umfrage des Psephos-Instituts im Auftrag des "Handelsblatts" unter knapp 800 Führungskräften. Mehr als die Hälfte aller Spitzenmanager in Deutschland gab dabei an, dass sich ihre Geschäfte weiterhin verschlechterten.

Exporte laufen mies
Besonders unzufrieden zeigten sich die Manager mit den Auslandsgeschäften. 60 Prozent aller im Export tätigen Unternehmen bezeichnen die eigenen Geschäfte als schlecht. Und 53 Prozent rechnen in den kommenden zwölf Monaten mit einer nochmaligen Verschlechterung oder einem Fortdauern der Probleme.

Autoindustrie betroffen
Auch in der Industrie litt im Jänner besonders das Exportgeschäft. Der Auslandsumsatz brach um 23,8 Prozent ein. Im Inland ging der Umsatz um 16,6 Prozent zurück. Innerhalb der umsatzmäßig wichtigsten Wirtschaftszweige war besonders der Autobau betroffen, wo der reale Umsatz bei den Produzenten von Kraftwagen und Kraftwagenteilen gegenüber Jänner 2008 um mehr als ein Drittel (minus 34,3 Prozent) einbrach. In der Metallerzeugung und -bearbeitung gab es ein Minus von 30 Prozent. Der Wirtschaftszweig Herstellung von chemischen Erzeugnissen setzte 27,2 Prozent weniger um als im Jänner 2008.

Stimmung schlecht
Laut der Managerumfrage ist vor allem unter den Großunternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten die Stimmung überdurchschnittlich schlecht. Hier erwarten 68 Prozent schlechtere Geschäfte in diesem Jahr. Auch im verarbeitenden Gewerbe und unter den Maschinenbauern, die als wichtige Impulsgeber der hiesigen Wirtschaft gelten, halten weit mehr Unternehmen als im Durchschnitt die Talsohle für noch nicht erreicht, hieß es.

Weitere Maßnahmen
Arbeitszeitkonten, Kurzarbeit, oder reduzierte Reisekosten- oder IT-Budgets reichen nach Angaben von knapp 60 Prozent aller Führungskräfte aus, um die Folgen der Wirtschaftskrise für ihr Unternehmen abzufedern. 50 Prozent mussten diese Instrumente nach eigenen Angaben bisher noch nicht ausschöpfen. Jedes fünfte Unternehmen plant allerdings weitere Maßnahmen. Vor allem mit Entlassungen, betriebsbedingten Kündigungen oder sogar Standortschließungen will rund die Hälfte von ihnen die Folgen der Krise abfedern.

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