"Extremereignis"

Ein Land versinkt im Schnee

06.01.2010

Bis Sonntag versinkt Österreich im Schnee: 45 Zentimeter in Wien und 80 Zentimeter am Semmering sorgen für Rekorde und Verkehrschaos.

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Österreich blickt gebannt in den winterlichen Himmel. Ein sehr massives Tief schiebt sich derzeit über das Land. Aus der dichten Wolkendecke werden in den kommenden Tagen wahre Rekordschneemengen fallen und vor allem den Osten und Süden unter der weißen Pracht begraben.

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Die heimischen Meteorologen geben für Wien und Niederösterreich sogar die Alarmstufe Rot – hier wird eine Schneedecke erwartet, wie sie nur alle drei Jahre auftritt. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik warnt vor einem „Extremereignis“:

  • In Wien und auch in Graz sollen bis Sonntagabend über 40 Zentimeter Neuschnee fallen.
  • Im Wienerwald, am Semmering und in der Buckligen Welt können es sogar 80 Zentimeter sein.
  • Das Burgenland ist durch die Prognosen gewarnt: Wie in Kärnten wird ein halber Meter Schnee erwartet.
  • Auch im Westen und Norden von Österreich soll es viel Neuschnee geben, mit 20 bis 30 Zentimeter aber dennoch deutlich weniger als im Osten.

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Experte: „Der Osten wird am stärksten getroffen“
Wetterexperte Christian Ortner erklärt für ÖSTERREICH, wie es zu den Rekordschneemengen kommt. „Über dem Mittelmeerraum hat sich derzeit ein Tiefdruckgebiet gebildet und saugt dort viel Feuchtigkeit auf. Das Tief zieht über Österreich und Ungarn nach Polen, was sehr selten ist. Deshalb wird der Osten besonders stark betroffen sein.“

Das Zeitprotokoll des Neuschneewahnsinns:

  • Donnerstag: Heute noch relativ geringer Schneefall. Temperaturen: Maximal minus 3 bis plus 3 Grad, in 2.000 m Höhe minus 8 Grad.
  • Freitag: In der Nacht auf morgen beginnt es massiv zu schneien. Bis zu 50 cm Neuschnee in den Karawanken und karnischen Alpen. Im östlichen Flachland 10 bis 30 Zentimeter.
  • Samstag: Etwas milder, deshalb stellenweise auch leichter Regen oder Schneeregen möglich.
  • Sonntag: Wieder kälter und noch einmal bis zu 15 Zentimeter Neuschnee.

 

Angst vor Verkehrschaos auf Schneefahrbahnen
Während die Skigebiete über den Neuschnee jubeln, rüsten die Räumdienste für den Kampf: Vor allem im Straßenverkehr wird in Kombination mit Rückreiseverkehr und Schnee ein Chaos erwartet. „Vor allem auf der Südautobahn wird es problematisch“, erläutert Ortner.

Die Asfinag ist mit 1.000 Schneeräumgeräten im Einsatz, in Wien sind bis zu 380 Fahrzeuge unterwegs. Erste Opfer des Schnees gab es gestern schon auf den Straßen: Im Burgenland und in Niederösterreich gab es mehrere Verletzte

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