Missbrauchsverdacht

Ermittlungen nach Tod von Mädchen eingestellt

08.07.2011

Das 17-jährige Mädchen verstarb heuer in einer Nervenklinik.

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© gespag
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Die Staatsanwaltschaft Wels hat das Verfahren gegen sämtliche Beschuldigte, die verdächtigt wurden, eine 17-Jährige aus Oberösterreich in Graz missbraucht zu haben, eingestellt. Das Mädchen ist im Mai in der Linzer Landesnervenklinik Wagner-Jauregg gestorben. Ein Gutachten kam nun zu dem Schluss, dass die Obduktion der Leiche keine Hinweise ergeben habe, dass den Missbrauchsschilderungen persönliche Eindrücke der jungen Frau zugrunde liegen, erklärte die Staatsanwaltschaft in einer Presseaussendung am Freitag.

Im künstlichen Tiefschlaf verstorben
Das Mädchen erlag in der Landesnervenklinik im Tiefschlaf einem Leberschaden. Es sei nach mehreren Suizidversuchen in Absprache mit der Mutter in einen therapeutischen, künstlichen Tiefschlaf versetzt worden. Damit habe man sie schützen wollten, so der Spitalsbetreiber gespag. Die 17-Jährige hatte sich Anfang September 2010 einer Betreuerin im Spital anvertraut und angegeben, jahrelang von ihren Großeltern und zwei Nachbarn, darunter ein pensionierter Richter, gequält und sexuell missbraucht worden zu sein.

Daraufhin wurde Anzeige gegen die vier Personen erstattet und Untersuchungshaft über die Verdächtigen verhängt. Im Oktober kamen sie wieder auf freien Fuß, nachdem das mutmaßliche Opfer immer mehr Widersprüche in den Einvernahmen aufwarf sowie Gutachten von Sachverständigen erstellt wurden. Für die Mutter der 17-Jährigen besteht jedoch an der Glaubwürdigkeit ihrer Tochter kein Zweifel.

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