Trockenheit

"Es stinkt" - Unsere Seen trocknen aus

07.04.2025

Grüner See in der Steiermark verschwunden, Bodensee-Pegel derzeit 30 Zentimeter unter dem Durchschnitt. 

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© APA/KEYSTONE/ENNIO LEANZA
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 Trockenheit. Der Grüne See in der Steiermark -er ist einer der beliebtesten Freizeit-und Erholungsseen in Österreich - ist erstmals in der Geschichte des Naturjuwels völlig ausgetrocknet. Mitte im April hat der See seinen magischen Glanz verloren und ist eine Wüste aus Stein und Erde. Das gab es in den letzten 60 Jahren nicht mehr.

Grüner See zur Gänze ausgetrocknet

Dass der See in den Frühlingsmonaten Wasser verliert, war in den letzten Jahren nichts Ungewöhnliches. Hintergrund: Das Schmelzwasser aus den Bergen fließt erst wieder im Frühsommer, zwischen Mai und Juni. Vorher herrscht traditionell Wasser-Mangel. Neu ist, dass der See zur Gänze austrocknet.

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Es ist aber nicht der einzige See in Österreich, der mit Wassermangel derzeit zu kämpfen hat.

Algen am Ufer sorgen für üble Gerüche

Auch der Bodensee-Pegel liegt derzeit bei niedrigen 277 Zentimetern in Vorarlberg. Das sind 30 Zentimeter weniger als im Durchschnitt für den 5. April. In Konstanz (Deutschland) ist das Wasser 70 Zentimeter niedriger als zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr, berichtet "Bild". "Aktuell liegt der Wasserstand bei 2,73 Metern. Für diese Jahreszeit ist das sehr gering. In den 1980er-Jahren gab es ähnlich niedrige Wasserstände", sagt André Postel, der Sprecher des Landesamtes für Umweltschutz Baden-Württemberg (LUBW). Für Anwohner und Touristen sei der niedrige Pegelstand unerfreulich. Eine Frau aus Konstanz: "An der Rheinbrücke ist das Wasser rund zehn Meter vom Ufer zurückgewichen. Es stinkt widerlich." Das Niedrigwasser am Bodensee hinterlasse hässliche Uferstreifen mit Geröll, Schlick und übel riechenden Algen.

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Schiffe können Häfen nicht anfahren

Ausflugsschiffe könnten derzeit nicht mehr überall anlegen. Der Hafen von Mannenbach am Untersee sei ausgetrocknet. Laut Alessandro Rupp, Geschäftsführer der Vorarlberg Lines, könne derzeit nur der Hafen in Langenargen vorläufig nicht angefahren werde. In anderen Häfen könnten demnach nur gewisse Stege nicht genutzt werden. In Bregenz müssen die Schiffe aufgrund des Niedrigwassers rückwärts fahren, im Hafen wird nicht gedreht.

Sehr geringe Niederschläge der letzten Monate sowie eine unterdurchschnittliche Schneedecke und damit geringere Schneeschmelze in den Alpen sei für die niedrigen Pegel im Bodensee verantwortlich. Thomas Blank, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft, geht nicht davon aus, dass der Pegel bald wieder steigen wird.  

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