Keiner glaubt mehr daran

Morgen 
neuer
 Sprung-
Versuch

12.10.2012

Angst vor Windböen - Sonntag neuer Start.

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© Red Bull Stratos
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Viele Menschen glauben nicht mehr daran. Die Welt ist nach dem Abbruch des All-Sprunges Felix Baumgartners (43) – wegen einer Windböe – extrem skeptisch. Doch der Österreicher lässt sich in Roswell (New Mexico, USA) beim Countdown für den zweiten Versuch nicht beirren. Die letzten Vorbereitungen für den Sprung (Sonntag) aus 37 Kilometern Höhe beginnen heute Abend: Eine Liste mit 58 Schritten soll in der Nacht abgearbeitet werden.

Baumgartner verabschiedet sich wieder von Freundin Nici und seinen Eltern. Dann wird er in seinem persönlichen Wohnmobil namens „Air Stream“ ans Startgelände verlegt. Ärzte führen einen letzten Gesundheitscheck durch. Bei einer Startfreigabe erfolgen das Anlegen des Raumanzuges und die Beatmung mit purem Sauerstoff. Es soll Stickstoff im Blut vermieden werden, der sich in großer Höhe gefährlich ausdehnen kann.

Zittern vor dem Wind: Böen könnten Start vereiteln
Nach dem Durchzug einer Kaltfront sollen am Sonntag ideale Bedingungen herrschen, so die Wetterfrösche: Sonntag sei ­weiterhin ein „Go“ zu erwarten, teilte „Team Stratos“ ÖSTERREICH mit. Gezittert wird aber vor dem Wind: Beim Füllen und Abheben des 168 Meter hohen Heliumballons muss es windstill sein. Baumgartner ist trotz wachsender Skepsis weiter fest entschlossen. In Roswell wird aber nur mehr eine halb so große Medienpräsenz erwartet.

Streit um letzte Worte vor Sprung
Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz hält selbst nach kolportierten Ausgaben von über 50 Millionen Euro weiter den Geldhahn offen. Aber das Unternehmen wollte laut Red-Bull-Insidern auch eine Gegenleistung: Baumgartner sei gebeten worden, vor dem Absprung Folgendes zu sagen: „Willkommen in meiner Welt – der Welt von Red Bull.“ Aber Baumgartner wollte davon nichts wissen: „Stell dir vor, der Neil Armstrong hätte so was Ähnliches am Mond gesagt“, sagte er. Die persönliche Leistung wäre dadurch komplett entwertet, so der Basejumper. Er fand die Idee einfach „lächerlich“. Der Getränkehersteller wird aber auch ohne diesen Werbespruch in der Stratosphäre auf seine Rechnung kommen: An jedem Stück Ausrüstung prangt übergroß das Logo.

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