Vor 26 Jahren

Fritzl 
stand unter
 Mord-Verdacht

31.05.2013

Mädchen (17) erwürgt - Fritzls DNA getestet.

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Der frühere Generalmajor Manfred Schmidbauer hat als Chefermittler in seiner langen Laufbahn 179 Mordfälle bearbeitet. Er hat sie mit seinen Kollegen alle aufgeklärt. Bis auf einen. Seit 26 Jahren sucht die Polizei den Mörder der damals erst 17-jährigen Martina Posch aus Vöcklabruck. Einer der Verdächtigen: Inzestvater Josef Fritzl (78) aus Amstetten.

Der Häftling aus der Justizanstalt Stein war schon 1986 ins Visier der Ermittler geraten. Am Mondsee, ganz in der Nähe des Auffindungsortes der toten Martina, betrieb Fritzl damals gemeinsam mit seiner Frau eine Pension. Zusammen mit neun weiteren Männern schien der Hotelier zunächst für die Tat infrage zu kommen. Doch alle Spuren verliefen im Sande.

Mehr als 25 Jahre später spielte Fritzl dann erneut eine tragende Rolle. Salzburger Kriminologen war es aufgrund des technischen Fortschritts gelungen, nach einem Vierteljahrhundert eine Täter-DNA zu sichern.

10 Verdächtige
jetzt entlastet
Erneut überprüften die Cold-Case-Ermittler die früheren Verdächtigen. Fritzls DNA wurde mit dem genetischen Fingerabdruck des Mörders vom Mondsee verglichen. Als Täter kommt er nun nicht mehr infrage, ebenso wenig wie der damalige Freund von Martina Posch.

Auch wenn der Mörder des erwürgten Mädchens noch frei herumläuft, es scheint nur eine Frage der Zeit, bis auch der 179. Fall von Ex-Chefermittler Schmidbauer geklärt ist.

Hinter Gittern ist Fritzl der 
"Häfn-Kellner"

Seit über fünf Jahren sitzt der Inzest-Vater in der Justizanstalt Stein hinter Gittern. Er ist dort „Kellner“. Josef Fritzl genießt in Stein keine Sonderbehandlung. Wie 400 von 800 Häftlingen auch ist er im sogenannten Wohngruppen-Vollzug untergebracht. Er teilt sich mit 30 Mitgefangenen einen Zellentrakt, darf sich dort von 7 bis 20 Uhr frei bewegen. Sogar eine kleine Küche gibt es, Tischtennisplatten, einen Fernseher und Trainingsgeräte.

Offiziell ist Fritz ein „Hausarbeiter“, der für die Reinigung zuständig ist und für das Servieren des Essens. Christian Timm, der stellv. Vollzugsdirektor: „Er verhält sich unauffällig, wird von den anderen aber gemieden.“

 

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