Aus Spital entlassen

Helmut Elsner: Erstes Foto in Freiheit

13.07.2011

Ex-Banker nach 3 Wochen Spital heimlich entlassen: Reha vermutlich im Ausland.

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© APA/APA-POOL/PRIVAT
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Mit einfachen Birkenstock-Schlapfen, weißem T-Shirt und Sporthose unternahm Helmut Elsner (76) die ersten Schritte in Freiheit. Die Entlassung aus dem Spital kam überraschend.

Noch am Dienstag glaubte Ruth Elsner, dass ihr Mann bis Ende der Woche in ärztlicher Betreuung bleibt. Am Mittwoch um 10 Uhr die plötzliche Wende: Nach einem EKG und einem Blutcheck gaben die Ärzte grünes Licht für die Heimkehr.

Ruth Elsner fiel aus allen Wolken – auch wenn das Gefühl der Freude natürlich überwog. "Ich hatte gerade die Möbelpacker in der Wohnung und musste eine Freundin zum Abholen organisieren", erzählt sie.

Auf jeden Fall auch ein guter Schachzug, um die Medien auszutricksen.

Spontane Entlassung aus dem Spital
Das erste Foto in Freiheit zeigt: Die dreiwöchige Behandlung im Spital hat seine Spuren hinterlassen. Elsners Arme sind von den zahlreichen Infusionen voll mit Blutergüssen. Erfreulich: Die Beine sind nicht mehr angeschwollen. Sechs Liter Flüssigkeit wurden dem Körper entzogen. "Das Gesicht ist noch immer aufgedunsen wie am ersten Tag", so Ruth Elsner. Auch wenn der Ex-Banker nun wieder mit seiner Ehefrau Ruth zusammenleben kann, ist es eine Heimkehr auf Raten: Die neue Wohnung können die Elsners noch nicht beziehen. "Sie ist noch ein einziges Staubloch und wir haben noch kein Warmwasser", sagt die Elsner-Gattin. Bis zur Reha wohnen sie bei Freunden.

Reha im Ausland
Die nächsten Tage wird sich der 76-Jährige ausruhen und den Alltag genießen. "Wir freuen uns schon, wieder gemeinsam aufzuwachen, wie ein ganz normales Ehepaar zu leben", so Ruth Elsner. Ein Kardiologe wird ihn täglich besuchen.

Nächste Woche schon soll es in die Reha gehen. Wahrscheinlich wird es eine Klinik im Ausland. Das hat zwei Gründe: Elsner braucht ein Reha-Zen­trum, das auf Herz und Neurologie spezialisiert ist. Davon gibt es in Österreich nur wenige. Außerdem erregt er dort weniger Aufsehen.
 

Ruth: "Fühle mich wie befreit"

ÖSTERREICH: Frau Elsner, am Dienstag hieß es noch, Ihr Mann wird Ende der Woche entlassen. Warum diese kurzfristige Änderung?
Elsner: Das war auch für mich überraschend. Die Ärzte hatten nach der Visite entschieden, dass mein Mann heim darf. Viereinhalb Jahre habe ich auf den Moment gewartet und dann musste ich eine Freundin schicken, weil ich Möbelpacker in der Wohnung hatte.

ÖSTERREICH: Wie war der Moment?
Elsner: Der Tag war aufregend und natürlich anstrengend zugleich. Die ganze Anspannung der letzten fünf Jahre fällt ab. Das ist befreiend und macht einem aber auch atemlos.

ÖSTERREICH: Warum geht Ihr Mann nicht gleich vom Spital in eine Reha?
Elsner: Die Ärzte meinen, es wichtig ist, dass er ein paar Tage zu Hause im Kreise seiner Familie verbringt. Das ist aus psychologischer Sicht ein essenzieller Teil der Genesung. Nach viereinhalb Jahren kann er wieder durchatmen, wir können wieder gemeinsam aufwachen. Nächste Woche wird er wahrscheinlich schon in die Reha gehen. Wir müssen nur die passende Klinik finden.

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