Schwefeldioxid-Alarm

Island-Vulkan-Asche über Österreich

23.09.2014

Am Montag wurden ungewöhnlich hohe Werte gemessen: Der Nordwest-Wind brachte Vulkanasche zu uns.

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Bardabunga, jener isländische Vulkan der seit Mitte August Lawa spuckt, sorgte jetzt auch in Österreich für Aufsehen. Zahlreiche Messstellen im ganzen Land haben erhöhte Werte registiert. Enorme Mengen Schwefeldioxid sind mit dem Nordwest-Wind über die Nordsee bis nach Österreich gelangt. Besonders hoch war die Konzentration am Alpenostrand. An zwei Luftgüte-Messstellen wurden die Grenzwerte des Immissionsschutzgesetzes-Luft überschritten. Masenberg und Hartberg meldeten 247 bzw. 229 Mikrogramm pro Kubikmeter. Die Grenze liegt bei 200 Mikrogramm.

Diese Messstellen schlugen außerdem Alarm:

  • Payerbach (NÖ)
  • Wiener Neustadt (NÖ)
  • Oberschützen (Bgld.)
  • Brixlegg (Tirol)
  • Hallein (Salzburg)
  • Zöbelboden/Reichraming (OÖ)
     

Bei dieser Belastungsepisode handelte es sich um das erste in Österreich beobachtete Ereignis mit derart hohen SO2-Belastungen aus natürlichen Quellen. Vergleichbare SO2-Konzentrationen wurden in den vergangenen Jahren in der Nähe einzelner Industriebetriebe in Österreich sowie infolge von grenzüberschreitendem Schadstofftransport in Teilen Ostösterreich beobachtet, betrafen jeweils aber deutlich kleinere Gebiete. Diese kurzfristige Überschreitung ist keine unmittelbare Gefährdung der Gesundheit.

Analysen der ZAMG belegen, dass für diese hohen SO2-Werte der derzeit tätige Vulkan Bardarbunga auf Island verantwortlich ist. Gerhard Wotawa, Leiter des ZAMG-Bereiches für Daten, Methoden und Modelle: "Unsere Ausbreitungsberechnungen, mit denen wir den Weg von Luftschadstoffen analysieren und vorhersagen, zeigen, dass das SO2 durch die kräftige Nordwestströmung von Island nach Mitteleuropa transportiert wurde. Der Bardarbunga stößt bereits seit einigen Wochen SO2 aus. Jetzt ist erstmals die Wetterlage so, dass die SO2-Wolke bis nach Österreich kommt. Auch in den nächsten Tagen sind aufgrund der Wetterlage erhöhte SO2 Werte in Österreich noch möglich."

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