Kriminalstatistik

Jede Minute eine Anzeige in Österreich

20.01.2012

540.007 Anzeigen in ganz Österreich: So sicher ist Ihr Bundesland.

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© TZ Oesterreich/Lisi Niesner
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Viele dachten, das Schlimmste sei bereits überstanden. Doch aktuelle Zahlen des Bundeskriminalamts zeigen: Im Jahr 2011 stieg die Zahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr erneut leicht an. Gab es im Gesamtjahr 2010 noch 535.745 Fälle, waren es 2011 540.007.

Im Klartext heißt das: Jeden Tag werden in Österreich 1.479 Straftaten verübt, pro Stunde sind das 61. Jede Minute kommt es somit zu einer Anzeige bei der Polizei. Und: Delikte, die erst gar nicht zur Anzeige gebracht werden, sind hier gar nicht inbegriffen!

Aufklärungsquote in Wien nur bei mageren 35,1 %!

 

Die Ergebnisse im Einzelnen:
Die Bundeshauptstadt Wien bleibt weiterhin Anziehungspunkt für Kriminelle. 200.820 Anzeigen gab es alleine hier im Vorjahr. Kein anderes Bundesland kommt auch nur annähernd an diesen Wert heran. Aber: 2010 wurden noch 7.000 Delikte mehr gezählt. Ein Rückgang um minus 3,25 Prozent.

Den größten Kriminalitätsanstieg gab es so anderswo. Nämlich im Burgenland. 2011 wurden 11,66 Prozent mehr Straftaten verübt als ein Jahr zuvor. Auch in Niederösterreich (plus 7,5 Prozent), Salzburg (plus 5,33 Prozent) und Tirol (plus 3,98 Prozent) gab es erwähnenswerte Erhöhungen.

Auffällig: Gerade bei der Aufklärungsquote gibt es massive Unterschiede. Obwohl sich das Bundeskriminalamt über die höchste Aufklärungsquote seit zehn Jahren freut, liegt eben jene österreichweit immer noch bei mageren 43,36 Prozent. Mehr als die Hälfte aller Straftaten werden also niemals aufgeklärt. Mehr als die Hälfte aller Straftäter kommt ungeschoren davon!

Das beste Zeugnis kann dabei den Beamten in Vorarlberg ausgestellt werden. Entgegen dem österreichweiten Trend liegt hier die Aufklärungsquote bei 59,44 Prozent. Gleiches gilt auch für das Burgenland (56,70 Prozent) oder auch Tirol (51,02 Prozent). Absolutes Schlusslicht: Wien mit nur 35,13 Prozent!

 

Ein weiterer Trend: Immer mehr Juweliere, Banken und Postämter wurden überfallen. Wohnungseinbrüche gingen zurück.

Mehr Morde und Körperverletzungen:

  • 174 Morde wurden im Vorjahr angezeigt. Deutlich mehr als in den Jahren zuvor.
  • Auch die Zahl der Körperverletzungen stieg an. 40.400 Fälle wurden gezählt, und auch die Zahl der Vergewaltigungen (977 Übergriffe) ist dramatisch angestiegen.
  • Zumindest Wohnungseinbrüche sind im Vorjahr leicht zurückgegangen. Es gab 15.616 Fälle und damit ein Minus von 0,8 %.
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