Jemen-Geisel Dominik

Jeden Tag in Todesangst

11.05.2013

Student in psychologischer Betreuung - Spindelegger: "Katastrophal behandelt worden".

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Gemeinsam mit seinen Eltern ist Dominik N. zurzeit bei Verwandten untergebracht. Er hat zwar das Heeresspital verlassen, wird aber weiter psychologisch betreut.

Hölle
Denn Dominik N. hat im Jemen 139 Tage die Hölle durchgemacht. „Er wird eine lange psychologische Betreuung brauchen“, bestätigt auch Außenminister Michael Spindel­egger gegenüber ÖSTERREICH: „Soweit wir das aus den ersten Befragungen wissen, ist Dominik N. in der Gefangenschaft katastrophal behandelt worden.“

Gleich nach seiner Rückkehr wurde Dominik N. vom HNA, dem Geheimdienst des Bundesheeres, einvernommen. Die Details, die aus diesen Befragungen durchsickern, enthüllen tatsächlich ein unglaubliches Martyrium. Seit er am 21. Dezember 2012 in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa gemeinsam mit dem finnischen Ehepaar Leila und Atte K. entführt worden war, dachte Dominik N. jeden Tag, er würde ihn nicht überleben. Das ist aus Kreisen der Ermittler zu hören.

Gefoltert
Die drei Gefangenen mussten dauernd das Quartier wechseln. Mal waren sie in Zellen, in denen man nicht einmal stehen konnte, mal in Drahtkäfigen. Mal mussten sie Fußfesseln tragen, mal wurden sie angekettet. Ständig wurden sie mit Koransuren aus dem Lautsprecher gefoltert.

Die Finnen behaupteten, sie wären gut behandelt worden. Das mag daran ­liegen, dass sie Armee-­Angehörige sind, Atte K. sogar speziell trainiert worden war.
Muss er zahlen? Dominik N. war das nicht. Gut möglich, dass er einen Beitrag für seine Befreiung zahlen muss. 50.000 Euro sind die Obergrenze. „Wir werden das prüfen“, sagt Außen­minister Spindelegger, „schließlich sind hohe Kosten angefallen.“ Aber: „Es wäre unverantwortlich, ihn bereits jetzt damit zu konfrontieren.“

 

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