Drei Freundinnen tot

L17-Todesraser: "Ich war zu schnell!"

15.10.2012

Drei Freundinnen von Fahranfänger Stefan P. (17) bezahlten seine Raserei mit dem Tod.

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© foto-kerschi.at / Werner Kerschbaummayr
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Die Bewohner der Gemeinden Kremsmünster und Nußbach im Bezirk Kirchdorf stellen sich zurzeit alle dieselbe Frage: Wie konnte dieser schreckliche Unfall passieren? Denn der L17-Lenker Stefan P. steht noch so unter Schock, dass er bis jetzt nur einen Satz herausbrachte: „Ich war zu schnell dran.“ Auch die traumatisierte Schülerin Anna G. (16), die als einzige der Mädchen überlebt hat, konnte noch nichts aussagen.

Die fünf Jugendlichen wollten Samstagnacht den Adlwanger Kirtag besuchen. Bei einem Überholmanöver verlor der Fleischerlehrling Stefan P. die Kontrolle über seinen VW-Passat und krachte voll in einen parkenden Pick-up. Theresa H. (19), Melissa F. (20) und Annette W. (15) waren auf der Stelle tot.

„Ein dunkler Schatten hat sich übers Dorf gelegt“
Die Trauer ist groß. Pfarrer Gabriel Ertl aus Nußbach: „Es ist wie ein dunkler Schatten, der sich übers Dorf gelegt hat.“ Eine Freundin der verstorbenen Theresa H. schreibt auf Facebook: „Du warst so ein lebensfroher Mensch. Danke, dass wir dich kennenlernen durften!“

Jeder fünfte Tote ist ein Jugendlicher
Der schreckliche Unfall in Oberösterreich zeigt einmal mehr, dass vor allem bei jungen Männern ein hohes Unfallrisiko besteht. Nach Angaben des Verkehrsclubs (VCÖ) ist jeder fünfte Verkehrstote in Österreich zwischen 15 und 24 Jahre jung. „Unerfahrenheit, Selbstüberschätzung und zu hohe Risikobereitschaft sind ein tödlicher Mix“, so Expertin Bettina Urbanek. Lenker Stefan P. war ein L17-Fahrer. Was heißt das? Seit 2006 gibt es die Möglichkeit, schon im Alter von 16 mit der Führerscheinausbildung zu beginnen. Der frühe Start birgt viele Risiken. Alleine in der Zeit von 2007 bis 2011 verunglückten 684 Jugendliche tödlich.

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