Sicherheitsmaßnahmen
Lebenslang für "Dexter": Mafia-Pate scheitert mit Berufung
12.03.2025Die Richter wiesen die Strafberufung gegen das Ersturteil zurück.
Unter nie dagewesenen Sicherheitsvorkehrungen hat das Wiener Oberlandesgericht (OLG) am Mittwoch das letzte Kapitel im Verfahren gegen den Mafia-Paten Dario D., alias „Dexter“, geschlossen. Die Richter wiesen die Strafberufung gegen das Ersturteil zurück – damit bleibt es bei lebenslanger Haft. Der Oberste Gerichtshof (OGH) hatte zuvor bereits den Schuldspruch des Wiener Landesgerichts bestätigt.
Kokain & Heroin – „Dexter“ versorgte Wien
„Dexter“ war als führendes Mitglied eines montenegrinischen Mafia-Clans in Wien aktiv. Zwischen 2020 und 2021 setzte er 340 Kilogramm Kokain, 50 Kilogramm Heroin und fünf Kilogramm Cannabis in Umlauf. Zudem organisierte er Schmuggelfahrten für weitere 140 Kilogramm Kokain und 35 Kilogramm Heroin. Die Senatsvorsitzende betonte in der Urteilsbegründung, dass angesichts der „exorbitanten Suchtgiftmenge“ und der „Täterpersönlichkeit“ kein Spielraum für eine mildere Strafe bestehe. „Die vielen Suchtgifttoten sind mitzubedenken“, so die Richterin.
Bereits wegen Mordes verurteilt
„Dexter“ hat bereits eine lange kriminelle Karriere hinter sich: In Serbien wurde er wegen schweren Mordes zu 13 Jahren Haft verurteilt, in Wien erhielt er elf Jahre für schweren Raub. Die Richter sahen in seiner „Schwerstkriminalität“ keine Möglichkeit für eine mildere Strafe.
Hochsicherheitsverhandlung im Justizpalast
Die Verhandlung fand unter extremen Sicherheitsvorkehrungen statt. Dutzende Polizeiautos und Spezialeinheiten wie Cobra, Wega und das SEK der Justizwache waren im Einsatz. Der Justizpalast wurde hermetisch abgeriegelt – selbst Anwälte und Dolmetscher mussten ihre Ausweise vorzeigen. „Dexter“ wurde in Handschellen und mit einem Bauchgurt gesichert in den Saal eskortiert. Insgesamt waren 40 bis 50 Polizeibeamte sowie zahlreiche Justizwachebeamte im Einsatz, um mögliche Befreiungsversuche zu verhindern.