Amokfahrt in Graz

Mega-Prozess mit 136 Zeugen

18.09.2016

Unter großem Interesse der Bevölkerung und Medien startet der Prozess des Jahres.

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Lange haben die Grazer warten müssen, bis der schwärzeste Tage ihrer jüngeren Geschichte endlich zur Verhandlung kommt – auch wenn viele dabei Gerechtigkeit vermissen, weil es beim Prozess gegen Alen R. (27) nicht um hundertfachen Mordversuch, dreifachen Mord oder 30-fache schwere Körperverletzung geht.

Mit dem SUV des Vaters durch die City gerast

Vielmehr dreht sich bei den neun Tagen, die die schlimmsten sechs Minuten im Juni des Vorjahres abhandeln, nur um eine Frage: Kommt der Amokfahrer, der mit dem SUV seines Vaters in der Grazer Innenstadt für Angst, Schrecken und ein Blutbad sorgte, in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher? Immerhin kamen zwei von drei Gutachtern zu dem Schluss, dass Alen R. paranoid und schizophren sei.

Angeklagter sieht sich selbst als ein »Opfer«

Er selbst, der einen IQ von mehr als 130 hat, soll sich außerdem als Opfer seines strengen Vaters und der Gesellschaft, die ihm keine Chance gab, sehen.

Wie das die Geschworenen und die 136 geladenen Zeugen, darunter der Grazer Bürgermeister oder einige, die seit der Amokfahrt im Rollstuhl sitzen, sowie Alen R.s Ex-Gattin, die mit den zwei gemeinsamen Kindern ins Frauenhaus flüchtete, ­sehen, wird sich ab heute im Landesgericht Graz zeigen. Der Urteilsspruch ist am 30. September geplant, wobei Gerichtsinsider bereits jetzt davon ausgehen, dass sich das nicht ausgehen wird und im Oktober noch einige Verhandlungstage angehängt werden könne

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