Prozess in Graz

Mit Waffe auf Flüchtling gezielt, um FPÖ-Politiker zu „imponieren“

08.07.2016

Wegen schwerer Nötigung steht Walter L. in Graz vor Gericht.

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© Symbolbild/Getty Images
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Walter L. steht in Graz vor Gericht, weil er im Sommer 2015 mit einem Schrotgewehr auf Flüchtlinge gezielt haben soll. Ort des Geschehens soll sein eigener Gastgarten gewesen sein. Der Angeklagte besitzt ein Biker-Lokal in Spielfeld.  „Verschwindets“ soll er gerufen haben. Laut der Aussage von L. sollen die Flüchtlinge seine Kühltruhe ausgesteckt haben, um sein Handy aufzuladen. Danach soll er den restlichen Tag Patrouille gegangen sein, ehe er schlussendlich einen Zaun um den Gastgarten baute, heißt es in einem entsprechenden Medienbericht.

Alles gelogen

Diese Geschichte erzählte der Biker-Wirt einem FP-Parlamentarier vor den Kameras des FPÖ-TV.  Später wurde gegen ihn Klage eingereicht. Als L. sich jetzt aber wegen des Vorfalls vor Gericht verantworten musste, erzählte er eine andere Version. Er habe alles nur erfunden, meinte der Wirt. Er hätte gar keine Schrotflinte, sondern nur eine Softgun. Warum er vor den FPÖ-Kameras dann gelogen hatte, wollte die Richterin wissen. Er wollte sich vor dem FPÖ-Politiker nicht blamieren, gab er zu Protokoll. Auch dass er eine Waffe auf einen Flüchtling richtete, sei nie passiert. Er wollte den blauen Politiker mit dieser Geschichte nur beeindrucken. Der Prozess wurde auf weiteres vertagt. 

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