Fall Kampusch

Neues Gutachten: Wurde Priklopil ermordet?

24.03.2013

Der Endbericht des FBI zum Fall Kampusch steht knapp bevor. Indes glauben Kritiker Beweise zu haben, dass Priklopil ermordet worden ist.

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Zielgerade für die FBI- und BKA-Experten im Fall Kampusch: Der Evaluierungsbericht soll „noch im Frühjahr“ fertig sein, sagt das Innenministerium. Trotzdem verstummen die Kritiker nicht – zwei Papiere stellen den Selbstmord von Entführer Wolfgang Priklopil erneut in Frage:

Neues Gutachten: ‚Mord‘. „Aufgrund der Verletzungen von Priklopil, der Position der Leiche und der Funktionsweise des Zuges ist es unmöglich, dass Priklopil Selbstmord begangen hat“, sagt Karl Kröll, der Bruder des verstorbenen Hauptermittlers. Seine Aussage stützt sich auf ein neues Gutachten eines Sachverständigen, dass diese Woche veröffentlicht werden soll.

Stadler: 15-Seiten-Brief an Mikl-Leitner
Stadler-Brief. BZÖ-Mandatar Ewald Stadler stößt in seinem Brief an Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in dieselbe Richtung. „So, wie die Leiche liegt, stimmt nicht, was im Akt steht.“ Der Zugbegleiter, der die Leiche fand, spielt laut Stadler eine zentrale Rolle. Wörtlich heißt es: „Der Zugbegleiter wurde im Ermittlungsverfahren nie vernommen, insbesondere auch nicht darüber, ob ihm heftiger Blutaustritt aus dem Leichenhals aufgefallen ist.“

Das Ministerium verweist auf den Akt der Staatsanwaltschaft: „Das Thema Selbsmord war Teil der Evaluierung. Es gibt keinen neuen Ermittlungsauftrag.“

Dieses Foto ist ein Dokument: Es zeigt den toten Kampusch-Entführer Priklopil

© TZ Österreich Singer

Und es zeigt, dass dieser Körper offenbar nicht von einem Zug überrollt, sondern anders getötet wurde. Als ÖSTERREICH dieses Foto vor einigen Monaten veröffentlichte und damit eine politische Diskussion über die mögliche Priklopil-Ermordung startete, gab es eine absurde Entscheidung: Der Presserat, ein Krenreiber-Gremium unserer Konkurrenz, verurteilte ÖSTERREICH, weil es „die Rechte eines Toten“ verletzt habe. Das war das bisher absurdeste Urteil des an Absurditäten reichen Presse-Besserwisser-Gremiums. Die Entwicklung seither spricht für ÖSTERREICH: Das Bild wurde zum Dokument, das eine hoch brisante Untersuchung ausgelöst hat. Vermutlich liegt ein Mord vor. Ohne dieses Foto wäre das neue Gutachten nicht möglich gewesen. Der Presserat ist blamiert. ÖSTERREICH druckt das Bild bewusst noch einmal – um die Diskussion weiterzuführen.

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